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Grüne Kupfermine Bergbau auf dem Weg zur Netto-Null-Emission

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Ivanhoe Mines‘ Netto-Null-Verpflichtung umfasst Treibhausgas-Emissionen unter seiner direkten Kontrolle (Scope 1) ebenso wie indirekte Emissionen aus zugekaufter Energie (Scope 2). Das Bergwerk wird bereits mit erneuerbarem Strom aus dem Mwadingusha-Wasserkraftwerk betrieben, so dass die Elektrifizierung der Bergwerksflotte mit neuer Ausrüstung im Mittelpunkt der weiteren Bemühungen stehen wird. Diese wird mit Elektrobatterien oder Wasserstoff-Brennstoffzellen betrieben.

Aufgrund ihrer hochwertigen Metalle werden alle Projekte des Unternehmens als Untertageminen entwickelt. Diese Technik reduziert nicht nur die sichtbaren Auswirkungen auf die Natur, sondern auch die Menge des anfallenden Abfalls und erleichtert die Wiederherstellung des Gebiets nach Abschluss der Produktion. Doch auch die Infrastruktur soll rund um die Minen verbessert werden, um Zugang zu erneuerbaren Energien für deren Betrieb zu erhalten.


Neutralisierung auch von Scope-3-Emissionen geplant

Bei Ivanhoe Mines hofft man, in Zukunft auch die indirekten Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette (Scope 3) neutralisieren zu können. Das ist wichtiger Schritt, da nach Schätzung einiger Analysten, die Scope-3-Emissionen bis zu 95 Prozent der Gesamtemissionen des Bergbausektors ausmachen und eines der größten Probleme der Branche darstellen.

Robert Friedland, Executive Co-Chairman von Ivanhoe, umreißt die Herausforderung: „Sobald wir die Netto-Null-Emissionen von Scope 1 und 2 erreicht haben, werden wir uns darauf konzentrieren, ein Netto-Null-Gesamtemissionsprojekt zu erreichen, das die Scope-3-Emissionen einschließt. Wir haben die Möglichkeit, im Kampf gegen den Klimawandel eine führende Rolle in der Branche zu übernehmen, und wir freuen uns darauf, den Weg in eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe anzuführen, zunächst in Kamoa-Kakula, aber schließlich in allen unseren Minen.“


Auch das in Kamoa-Kakula geförderte Kupfer wird eine wichtige Rolle im Kampf gegen die globale Erwärmung spielen. Es ist nicht zuletzt aufgrund seiner hohen Reinheit ein Schlüsselelement für die Produktion von Elektroautos und erneuerbaren Energien, die für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft erforderlich sind. Gleichzeitig wird die Welt mit einer potenziellen Verknappung des für die Infrastruktur und die wirtschaftliche Entwicklung wichtigen Metalls konfrontiert. Die Geschäftsleitung von Ivanhoe Mines geht davon aus, dass Kamoa-Kakula mit einer Jahresproduktion von über 800.000 Tonnen die zweitgrößte Kupfermine der Welt werden wird, wenn die weitere Erschließung planmäßig verläuft.

Die Nachhaltigkeitsherausforderungen, denen sich die Bergbauindustrie gegenübersieht, sind äußerst komplex und beinhalten sensible Umwelt-, Sozial- und Governance-Fragen. Ihre Produkte sind jedoch für eine Energiewende unverzichtbar. Das Beispiel Ivanhoe Mines zeigt, warum eine einheitliche Definition von Nachhaltigkeit so schwer ist. Denn unter Nachhaltigkeitsaspekten kann ein aktives Engagement mehr positive Veränderungen herbeiführen, als ein Ausschluss potenziell kritischer Unternehmen. In gängigen ESG-Ratings wird dieser Aspekt bislang aber nicht ausreichend berücksichtigt.

Über den Autor: Fredrik Bjelland ist Fondsmanager beim norwegischen Asset Manager Skagen

 

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