Bericht zur Eyb & Wallwitz Investment Conference, Teil I Einblicke in Investmentpräferenzen Hochvermögender
Zürich, München, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg waren die Veranstaltungsorte der diesjährigen Investment Conference von Eyb & Wallwitz, die von Mitte bis Ende September stattfand. Der Münchner Vermögensverwalter lädt dabei stets in feine Adressen: So waren die Kunden und Investoren in Zürich ins Zunfthaus zur Waag gebeten, in München traf man sich im Herrenclub in der Brienner Straße und in Hamburg waren die Kleinen Festsäle im Hotel Vier Jahreszeiten an der Binnenalster gebucht.
Befragung schlüsselt inneres Weltbild von Hochvermögenden auf
Rund dreißig Gäste waren in Hamburg der Einladung gefolgt. Eine zugkräftige Keynote versprach Einblicke in eine den allermeisten Menschen verschlossene Welt: Prof. Dr. Yvonne Brückner, Inhaberin von ResFutura – Institut für unternehmerische Zukunftsstrategien, berichtete über „Investmentpräferenzen von Ultra High Net Worth Individuals im aktuellen Umfeld“. Das von Unternehmerfamilien getragene Institut mit Sitz in Frankfurt/Main erforscht Erfolgsfaktoren unternehmerischer Zukunftsstrategien und verfügt über umfangreiche, erstaunliche Forschungsbefunde aus dem Segment der Hochvermögenden. Dazu zählen Menschen mit mindestens 30 Millionen Euro. Viele von ihnen arbeiten mit Multi-Family-Offices zusammen, Vermögen über 200 bis 250 Millionen Euro werden hingegen üblicherweise im Single-Family-Office betreut, führte Brückner aus.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Wie gelingt es, große Vermögen über Zeiträume von fünfzig, siebzig oder hundert Jahren zu bringen und das Kapital erfolgreich arbeiten zu lassen? ResFutura erstellt interviewbasierte Schwerpunktstudien sowie ein fragebogenbasiertes jährliches Meinungsbild, für die Institutsleiterin Brückner auf rund 160 Panelmitglieder zurückgreifen kann.
Dem Publikum der Investmentkonferenz von Eyb & Wallwitz präsentierte sie jüngste Erkenntnisse aus Umfragen der Jahre 2017 und 2018. Gefragt wurde unter anderem nach langfristigen Erwartungen von Hochvermögenden; aufgeschlüsselt in die Themenbereiche Europa, Wirtschaft und Gesellschaft, Geopolitik und Technologie. Teilgenommen hatten in den beiden Jahren 82 beziehungsweise 84 hochvermögende Adressen.
Interessant dabei: 2017 erwarteten 66 Prozent der Befragten eine weitere Verschärfung der geopolitischen Risikosituation. Ein Jahr später ist mit 54 Prozent eine leichte Entspannung eingetreten – obwohl die Krisen nicht abgenommen haben. Auffällig auch der Meinungsunterschied von Vermögensinhabern zu Family-Offices: Während erstere zu 85 Prozent eine Verschärfung der geopolitischen Risiken in den nächsten zehn Jahren erwarteten, gingen letztere nur zu 53 Prozent von einer weiteren Verschärfung der Situation aus. „Je älter das Vermögen, desto negativere Erwartungen scheinen den Befragten vorstellbar. Es gibt bei Hochvermögenden offenbar ein ,Familiengedächtnis‘, das erlebtes Krisengeschehen über die Zeiten trägt“, beobachtet Brückner.