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Berichterstatter des Europäischen Parlaments „Mifid II ist an Experten hängen geblieben“

Markus Ferber, Europaabgeordneter und Berichterstatter des Europäischen Parlaments für Mifid II. Foto: Marko Kovic
Markus Ferber, Europaabgeordneter und Berichterstatter des Europäischen Parlaments für Mifid II. Foto: Marko Kovic

Nach den Trilog-Verhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem Europarat und dem Europa-Parlament ist die Verschiebung der Finanzmarktrichtlinie Mifid II um ein Jahr offiziell besiegelt worden. Im Vorfeld der Verhandlungen besuchte Europaabgeordneter und Berichterstatter des Europäischen Parlaments für Mifid II Markus Ferber das 3. Finanzplaner Forum Österreich in Wien und sprach über den Gesetzgebungsprozess. 

„German Beratungsprotokoll“ international bekannt

„German Beratungsprotokoll“ sei bereits in den englischen Wortschatz eingegangen, sagte Ferber. Denn die Dokumentationspflichten der deutschen Finanzberater seien auch deren britischen Kollegen ein Begriff. Nun sollen gemäß Mifid II Geeignetheitsprüfungen anstelle der Beratungsprotokolle treten. 

Weitere Neuerungen in Sachen Verbraucherschutz sind laut Ferber klare Unterscheidungen zwischen unabhängiger und nicht-unabhängiger Beratung, klare Regeln, wofür und in welchen Fällen Provisionen erhoben werden dürfen und Zielmarkt-Definition für Finanzprodukte. 

Esma wollte Provisionsberatung unmöglich machen

Gerade in Sachen Provisionen weichen die derzeitigen Mifid-II-Vorschriften stark von den ursprünglichen Vorschlägen der EU-Wertpapieraufsicht Esma ab. „Unter den Anforderungen, die Esma zunächst an provisionsfinanzierte Beratung gestellt hatte, wäre Provisionsberatung nicht umzusetzen gewesen“, erklärte Ferber. Nun erlaube Mifid II Provisionen, wenn sie Kunden zugutekommen - zum Beispiel in Form guter und umfassender Beratung. Damit sei eine flächendeckende Finanzberatung garantiert. 

Von einem Provisionsverbot hingegen hält Ferber nichts. „Wer Kunden aus unterschiedlichen Einkommensschichten Zugang zu Finanzmärkten garantieren will, darf Provisionsberatung nicht verbieten“. Damit spielt Ferber auf Großbritannien an, wo nach der Einführung des Provisionsverbots eine Beratungslücke für Menschen mit geringem Einkommen besteht.  

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