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Berichtssaison nimmt Fahrt auf Die Gewinne könnten positiv überraschen

OP-Roboter auf einer Messe für Automatisierung und Robotik
OP-Roboter auf einer Messe für Automatisierung und Robotik: Anders als viele Marktbeobachter erwarten, dürften die EPS im US-Tech-Sektor um 10 Prozent und die Einnahmen um 1 Prozent abnehmen | Foto: imago images / ITAR-TASS

Im Gegensatz zum vorigen Quartal, in dem die Unternehmen nur einen Monat lang mit einer Lockdown-Phase zu kämpfen hatten, werden die Ergebnisse dieses Quartals die vollen Auswirkungen der weltweiten wirtschaftlichen Lockdowns berücksichtigen. Angesichts der hohen Ungewissheit, der niedrigen Erwartungen und der sich verbessernden Makrodaten glauben wir, dass die Gewinne positiv überraschen werden. Solche positiven Ergebnisse könnten die Aktienmärkte in die Höhe treiben, insbesondere, wenn sie mit einem zuversichtlicheren Ausblick auf die Zukunft einhergehen. 

Gewinnsaison wird kurzfristig zum Markttreiber

Die vierteljährlichen Gewinnberichte der Unternehmen vermitteln eine wertvolle Perspektive auf Ausgaben, Rentabilität und Kapitalflüsse sowohl auf rückwärts- als auch auf vorwärts gerichteter Basis. Diese Perspektive ist besonders hilfreich im heutigen Kontext, wo die Coronavirus-Pandemie zu einer globalen Rezession, weltweit über einer halben Million Todesfälle und einem hohen Maß an Unsicherheit für Haushalte, Unternehmen und Anleger geführt hat. In einigen Wochen werden fast 80 Prozent der Unternehmen im S&P 500-Index und 70 Prozent der Unternehmen im Stoxx Europe 600 ihre Ergebnisse veröffentlicht haben, womit die Gewinnsaison kurzfristig zu einem wichtigen Markttreiber wird.

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Unsicherheit hoch, Erwartungen niedrig

Zu Beginn der Gewinnsaison scheinen zwei Dinge klar zu sein: Die Unsicherheit ist hoch und die Erwartungen sind niedrig. Viele Firmen haben ihre Prognose Anfang dieses Jahres zurückgezogen, und derzeit haben nur 11 Prozent der Firmen im S&P 500 und 4 Prozent der Firmen im Stoxx 600 eine Schätzung für den Gewinn pro Aktie (EPS) für 2020 vorgelegt. Es sind nicht nur die Firmen, die unsicher sind: Die Finanzanalysten, die diese Firmen beobachten, sind sich ebenfalls nicht sicher, wie sich die Gewinne in diesem Jahr entwickeln werden. Derzeit ist die Streuung zwischen den Schätzungen für die EPS im Jahr 2020 mit 25 US-Dollar (gemessen anhand der Standardabweichung) sehr groß, gegenüber nur 5 US-Dollar in den Jahren 2019 und 2018 und 9 US-Dollar im Jahr 2009 für den S&P 500. Darüber hinaus liegt der Median der EPS-Schätzung für 2020 für den S&P 500 bei 125 US-Dollar, der Tiefstwert bei 50 US-Dollar und der Höchstwert bei 175 US-Dollar.

Gleichzeitig sind die Gewinnerwartungen für das vergangene Quartal recht pessimistisch: Es wird erwartet, dass die EPS in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent schrumpfen werden, während für die europäischen Firmen insgesamt ein Rückgang von fast 60 Prozent erwartet wird. Es sollte nicht überraschen, dass die Gewinne zuletzt während der großen Finanzkrise (GFK) so stark geschrumpft sind.

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