LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 6 Minuten

Berufsunfähigkeit BU zu teuer? Das sind die Alternativen zur traditionellen Vorsorge

Seite 2 / 4

Ratings differenzieren stärker

Der „Kundenmonitor Assekuranz“ hat darüber hinaus ermittelt: Jeder fünfte Deutsche hat eine Risikolebensversicherung abgeschlossen, um Angehörige für den Fall des eigenen Todes abzusichern. Hier wird eine versicherte Summe ausgezahlt, wenn der Kunde innerhalb der Vertragsdauer stirbt. Auch bei diesem „Klassiker“-Produkt zeigt sich eine ganze Bandbreite an Preis-Leistungs-Unterschieden.

So testet das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) die Anbieter in regelmäßigen Abständen und legt seinem Rating Kriterien wie Vertragsdauer, Kostentransparenz und Abschlusskostenquote zugrunde. Die Berechnungen werden vom IVFP anhand von 70 Kriterien jeweils für Basis- und für Premium-Tarife erstellt. „Hier zeigen sich deutliche Unterschiede, genaues Hinschauen lohnt“, sagt Michael Hauer, IVFP-Gründer und Professor für Finanzmärkte und Financial Planning an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden.

Quelle: maklermanagement.ag, Stand: August 2016

Die Todesfall-Absicherung ist indes nur eine Vorgehensweise, die finanziellen Risiken des Lebens durch private Vorsorge zu reduzieren. „Laut Statistik muss jeder vierte Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig seinen Beruf aufgeben oder ganz aus dem Berufsleben ausscheiden“, heißt es auf der Website der Deutschen Rentenversicherung. Für Berater bedeutet das: Es gibt hier noch eine Menge zu tun.

Wichtigstes Ereignis für die konkrete Abschlussbereitschaft ist das Ende der Ausbildung beziehungsweise der Berufseinstieg, so Holger Geißler, Leiter der Marktforschung bei YouGov: „Für biometrische Versicherungsprodukte ist die Zielgruppe der unter 30-Jährigen die interessanteste. So beabsichtigen knapp 30 Prozent der bis 30-Jährigen, eine oder mehrere solcher Versicherungen in den nächsten zwölf Monaten abzuschließen. Besonders attraktiv sind BU- und Erwerbsunfähigkeits-Produkte, gefolgt von der Risiko-LV“.

Wohin geht der Markt?

Als Hemmschuh für die Produktentwicklung werden von den Versicherern indes die regulatorischen Veränderungen gesehen. Waren 2011 rund 61 Prozent der Versicherer dieser Ansicht, betrachten inzwischen 93 Prozent diesen Faktor als Hürde. Zu diesem Ergebnis kommt der „Produkt-Survey Lebensversicherung“ des Beratungsunternehmens Towers Watson.

Dennoch erfahren Biometrieprodukte eine zunehmende Bedeutung. So erwarten die von Towers Watson Befragten das größte Potenzial in der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU), in der Pflegeversicherung sowie für alternative Deckungskonzepte.

Quelle: YouGov

Zuletzt war das Neugeschäft der BU-Verträge allerdings noch zurückgegangen. Denn mit 830.000 neuen Verträgen im Jahr 2014 war es verglichen mit 2013 um knapp 2,4 Prozent gesunken.

Tipps der Redaktion