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Berufsunfähigkeit: Versicherer kompetent, Kunden ahnungslos

Quelle: Pixelio
Quelle: Pixelio
Beim Wort „Berufsunfähigkeit“ denken die meisten an einen Unfall. Doch Unfälle machen gerade einmal einen Zehntel aller Berufsunfähigkeitsfälle aus. Die meisten Menschen, die ihren Beruf nicht mehr ausüben können, leiden an Erkrankungen des Bewegungsapparates oder an einer Nervenkrankheit. Diese Krankheitsbilder sind für jeweils knapp ein Viertel aller Schadensfälle verantwortlich.

Auch Herz-Kreislauf-Probleme und andere Krankheiten führen häufig zur Berufsunfähigkeit. Jedoch lehnen Versicherer nur in den wenigsten Fällen Anträge auf Berufsunfähigkeitversicherung (BU) wegen bestehender Vorerkrankungen ab.

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Dies geht aus einem Rating des Analysehauses Morgen & Morgen hervor. Dabei wurden 364 BU-Tarife von 82 Gesellschaften untersucht.

76 Prozent der gestellten Anträge werden trotz Vorerkrankungen angenommen

76 Prozent der gestellten Anträge werden ohne weiteres angenommen – trotz Vorerkrankungen, so das Studienergebnis. Weitere 15 Prozent werden mit Erschwernissen angenommen. Bei den Erschwernissen wird in den meisten Fällen ein Ausschluss in den Vertrag integriert. Lediglich 4,7 Prozent der gestellten Anträge werden komplett abgelehnt.

„Deutsche BU-Versicherer werden zunehmen kundenfreundlicher und kompetenter“, so das Fazit von Morgen & Morgen. 14 der insgesamt 82 untersuchten Gesellschaften erzielten im Teilrating BU-Kompetenz die Bestnote – das sind rund 17 Prozent. „Damit bewiesen sie ihre Kundenorientierung hinsichtlich des Antragsprozederes, der Bestandsführung, der juristischen Auseinandersetzungen und des Handlings im Leistungsfall sowie ihre BU-Erfahrung“, so Morgen & Morgen. Bei den Tarifen erreichten sogar 35 Prozent die Bestnote. „Ein erfreuliches Ergebnis“, sagt Martin Zsohar, Geschäftsführer Product Technology bei Morgen & Morgen.

Nicht einmal jeder Fünfte weiß, was Berufsunfähigkeit genau bedeutet

Alles andere als erfreulich sieht es hingegen auf Seiten der potenziellen Kunden aus. Mehr als die Hälfte von ihnen hat keinen privaten Risikoschutz. Die meisten (81 Prozent) wissen nicht einmal, was Berufsunfähigkeit genau bedeutet.

Das ergab eine Forsa-Umfrage unter 1.000 Deutschen, die im Auftrag des Versicherers HDI-Gerling durchgeführt wurde.

„Wenn ich berufsunfähig werde, sorgt der Staat für mich", sagten 52 Prozent der Befragten. Damit enthüllt die Studie einen gefährlichen Volksirrtum: Denn der Staat hat sich in diesem Bereich schon vor Jahren weitgehend aus der Verantwortung gezogen.

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