Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
Münzstapel auf Geldschscheinen
Die nicht garantierten Überschüsse in der BU-Versicherung sinken marktweit erheblich. | Foto: Imago Images / imagebroker / Matthias Adams mit Canva
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Externe Inhalte anpassen

An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der unseren Artikel ergänzt. Sie können sich die externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen. Die eingebundene externe Seite setzt, wenn Sie den Inhalt einblenden, selbstständig Cookies, worauf wir keinen Einfluss haben.

Externen Inhalt einmal anzeigen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt und Cookies von diesen Drittplattformen gesetzt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Überschüsse im Leistungsfall von Berufsunfähigkeitsversicherungen sinken 2025 erheblich. Eine Auswertung des Maklers und DAS-INVESTMENT-Experten Tobias Bierl in einem Blog-Beitrag für neu abgeschlossene Verträge zeigt, dass wohl keiner von 37 untersuchten Versicherern seine Überschussbeteiligung für den Leistungsfall im Vergleich zum Vorjahr angehoben hat.

Überschüsse sinken auf breiter Front

Nur zwei weitere Versicherer (Dialog und Generali) halten ihre Überschussbeteiligung für Leistungsbezieher stabil. Die Mehrheit der BU-Versicherer hat dagegen ihre Überschussbeteiligung gesenkt, oft um 0,75 Prozentpunkte.

Die Entwicklung hängt maßgeblich der Steigerung eben jeder 0,75 Prozentpunkte beim Höchstrechnungszins zusammen, der für das Jahr 2025 von 0,25 auf 1,0 Prozent angehoben wurde. Der Wert gibt den maximalen Garantiezins in der Lebensversicherung an, zu der auch die BU-Versicherung zählt.

Welche gegensätzlichen Wirkungen der gestiegene Höchstrechnungszins hat

Die Anpassung bringt einerseits positive Effekte wie höhere Ablaufleistungen in der privaten Rentenversicherung und sinkende Bruttobeiträge für Neukunden in der Berufsunfähigkeitsversicherung mit sich, da die Versicherer weniger Kapital aufwenden müssen, um die garantierten Renten zu finanzieren. Das zeigten unlängst auch Modellberechnungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Andererseits reduziert die Erhöhung des maximalen Garantiezinses den Spielraum für nicht garantierte Rentensteigerungen im Leistungsfall erheblich, da durch die höheren Garantiezusagen mehr Kapital gebunden wird.

HDI mit höchster Beteiligung, Canada Life ein Sonderfall

Aufgrund des Trends zu Senkungen gibt es laut der Auswertung kaum noch einen Produktgeber, der einen Überschuss von mehr als zwei Prozent ausweist. Die höchste Überschussbeteiligung zahlt die HDI Lebensversicherung mit 2,10 Prozent. Dahinter folgen die Nürnberger Lebensversicherung mit 2,05 Prozent sowie Bayerische und Cosmos Direkt mit 2,0 Prozent.

Am unteren Ende der Skala finden sich Gesellschaften wie Advigon, Condor, Hanse Merkur, Helvetia, Stuttgarter und Zurich, die Überschüsse von 1,0 Prozent oder weniger ausweisen. Einen Sonderfall stellt die Canada Life dar, die aufgrund ihrer speziellen Kalkulation, bei der man nicht mit Netto- versus Bruttobeiträgen kalkuliert, ohne Überschüsse im Leistungsfall arbeitet, dafür aber seit dem Sommer 2025 eine garantierte Leistungsdynamik von bis zu fünf Prozent anbietet. 

Vorsicht beim Umgang mit Kaufkraftverlusten

Laut Experte Bierl wird die Relevanz von Überschüssen in der Berufsunfähigkeitsversicherung oft erst im konkreten Leistungsfall deutlich. Er betrachtet beispielsweise einen Arzt, der eine monatliche BU-Rente von 3.000 Euro vereinbart hat. Nach allen erforderlichen Abzügen ermöglicht dieser Betrag zunächst eine grundlegende Absicherung des Lebensstandards.

Doch die Erfahrungen der Jahre 2022 und 2023 hätten eindrücklich gezeigt, wie die Inflation die Kaufkraft dieser festgelegten Rente kontinuierlich schmälern kann. Kunden müssten daher auch die „zweite Halbzeit“ bei der BU-Versicherung im Blick haben. Bierl: „3.000 Euro können in einigen Jahren nur noch 2.500 Euro an Kaufkraft haben, legen wir nochmals ein paar Jahre darauf, sind wir schnell bei 2.000 Euro.“

Mechanismen zur Wertsicherung der BU-Rente

Im Kern existieren zwei wesentliche Mechanismen, die einer schleichenden Entwertung der BU-Rente entgegenwirken können. Der Weg über die beschriebenen Überschussbeteiligungen im Leistungsfall führte in der Vergangenheit oft zu deutlichen Steigerungen der ausgezahlten Renten, unterliegt jedoch den Schwankungen des Marktes und der Ertragslage der Versicherungsunternehmen.

Der andere Weg ist eine bei Vertragsabschluss fest vereinbarte, garantierte Rentensteigerung, die sogenannte Leistungsdynamik. Diese kann in der Regel bis zu drei Prozent der versicherten Rente betragen und stellt eine planbare Größe dar.

 

Experte empfiehlt Vereinbarung zu garantierter Leistungsdynamik

Bierl empfiehlt Kunden zu Vertragsbeginn genau diese garantierte Leistungsdynamik in den Vertrag einzubauen, um die sinkenden Überschüsse auszugleichen. Zudem sollte ohnehin eine ausreichend hohe Berufsunfähigkeitsrente vereinbart werden, wobei es auch die Inflation zu berücksichtigen gelte.

„Nimm die nicht garantierten Überschüsse als die Kirsche auf der Sahne, (...), rechne aber bitte bei Deiner Planung nicht damit“, so der Rat des Maklers. Und weiter: „Rechne bitte auch nicht damit, dass Deine BU-Rente durch die Beitragsdynamik oder eine gezogene Nachversicherung eh steigt. Ein schwerer Schicksalsschlag kann Dich schon morgen treffen.“

Während Berufstätige sich an der Faustregel orientieren können, etwa 60 Prozent ihres Bruttoeinkommens abzusichern, stehen Schüler, Studenten und Berufsanfänger vor besonderen Herausforderungen. Ihre maximal versicherbare BU-Rente ist zu Beginn oft stark limitiert, weshalb eine garantierte Rentensteigerung hier besondere Bedeutung gewinnt. 

GDV erwartet in Summe steigende BU-Renten

Laut eines Berichts des Fachmagazins „Versicherungsjournal“ teilte der GDV mit, dass er trotz der niedrigeren Überschüsse aufgrund der steigenden Zinsen am Kapitalmarkt mit insgesamt höheren Berufsunfähigkeitsrenten für die Kunden rechnet. „Bei laufenden Renten erwarten wir im Marktmittel für das aktuelle Jahr einen Anstieg der Gesamtverzinsung um etwa 0,2 Prozentpunkte. Dabei können die Gesamtleistungen und die Garantien steigen, aber die Überschüsse sinken“, sagte eine Sprecherin.

Das liege daran, „dass die Gesamtverzinsung langsamer steigt als die Garantie. Durch den höheren Garantiezins ist aber ein höherer Teil der Gesamtleistungen garantiert und kann nicht durch ungünstige Marktentwicklungen verloren gehen. Das erhöht die Planungssicherheit der Kunden.“

Quelle: Finanzberatung Bierl
Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden