LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Karriere, Job, GehaltLesedauer: 3 Minuten
Headphones
Artikel hören
Ombudsmann für Versicherungen
Beschwerden über Vermittler gehen nach Sondereffekt wieder zurück
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.

Ombudsmann für Versicherungen Beschwerden über Vermittler gehen nach Sondereffekt wieder zurück

Michael H. Heinz und Norman Wirth (r.)
Michael H. Heinz und Norman Wirth (r.): Die Vertreter der Verbände deutscher Versicherungsvermittler sehen ihren Berufsstand durch die aktuelle Statistik des Ombudsmanns für Versicherungen gestärkt. | Foto: BVK, AfW
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Externe Inhalte anpassen

An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der unseren Artikel ergänzt. Sie können sich die externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen. Die eingebundene externe Seite setzt, wenn Sie den Inhalt einblenden, selbstständig Cookies, worauf wir keinen Einfluss haben.

Externen Inhalt einmal anzeigen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt und Cookies von diesen Drittplattformen gesetzt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Zahl der Beschwerden gegen Versicherungsvermittler ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Sie sank von 677 auf 444 und damit um 34,4 Prozent. 331 dieser Beschwerden wurden als zulässig anerkannt. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht 2022 des Ombudsmanns für Versicherungen, Dr. Wilhelm Schluckebier, hervor. Die Verbraucherschlichtungsstelle behandelt seit über 20 Jahren Beschwerden aus allen Versicherungssparten, ausgenommen der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung. Insgesamt bearbeitete der Versicherungsombudsmann 2022.  

Der im Jahr zuvor für eine drastische Steigerung von über 127 Prozent verantwortliche Beschwerdekomplex beschäftigte den Ombudsmann nach eigener Aussage auch 2022, die Anzahl der Fälle verringerte sich aber. Hintergrund ist der Fall einer konfliktbehafteten Umdeckung von Verträgen in der Gebäude- und Hausratsparte durch ein großes Vermittlerunternehmen. In deren Folge waren Kunden Beiträge zu gleich zwei Verträgen abverlangt wurden, da der Versicherer die durch den Vermittler erfolgte Kündigung der bei ihm bestehenden Altverträge für unwirksam erachtete. 

Eine Umdeckung führte zu hunderten Beschwerden  

Schluckebier gab an, dass dieser Fall zu hunderten Beschwerden geführt habe. Kurzum: Ein Sondereffekt, der die Statistik verzerrt. In den Jahren zuvor wies die Statistik recht konstante Fallzahlen bei den Vermittlerbeschwerden aus und das auf sehr niedrigem Niveau. Denn von der Gesamtzahl der Fälle betrifft diese Gruppe gerade einmal 2,8 Prozent. 2022 bearbeitete der Versicherungsombudsmann insgesamt 15.907 Beschwerden, 13,3 Prozent weniger als 2021. 11.898 waren laut Schluckebier zulässig. 

Hallo, Herr Kaiser!

Das ist schon ein paar Tage her. Mit unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Versicherungen“ bleiben Sie auf dem neuesten Stand! Zweimal die Woche versorgen wir Sie mit News, Personalien und Trends aus der Assekuranz. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Vermittlerverbände sehen Berufsstand gestärkt   

Wilhelm Schluckebier
Wilhelm Schluckebier ©
Versicherungsombudsmann e. V.

Zum Rückgang im Berichtsjahr 2022 sagt der Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) Michael H. Heinz: „Das ist eine äußerst begrüßenswerte Entwicklung. Es zeigt, dass unser Berufsstand fair, vertrauensvoll und kundenorientiert arbeitet.“ Zu einer ähnlichen Bewertung kommt Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung. Aus seiner Arbeit als Rechtsanwalt kenne er den Wert der Arbeit der Schlichtungsstelle. „Sie hat sich bewährt. Wir empfehlen Klienten immer wieder, sich an den Ombudsmann zu wenden, zum Beispiel im Fall einer fehlenden Rechtsschutzversicherung.“  

 

Einziges Manko des Jahresberichts ist aus seiner Sicht, dass es keine separat ausgewiesenen Zahlen für die berechtigten Beschwerden gegen Versicherungsmakler gibt, die Zielgruppe des AfW. Die liege im einstelligen Bereich, so seine Überzeugung. Bei diesen Zahlen lautet der Kommentar von Wirth in Richtung der Kritiker der Branche und den politischen Regulierungsbemühungen: „Wo ist das Systemversagen? Die Kunden sind offensichtlich zufrieden.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Heinz: „Bei diesen Zahlen im Nanobereich wirkt die von der EU ausgehende Infragestellung unseres Provisionssystems absurder denn je.“ Die Qualität der Beratung hänge eindeutig nicht von der Form der Vergütung ab.  

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion