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Aktualisiert am 09.12.2019 - 09:28 Uhrin Tipps & RatgeberLesedauer: 7 Minuten

Bestände verzweifelt gesucht Wo Kundenbestände und übernahmewillige Unternehmen zu finden sind

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Die Interessenten auf seiner Plattform seien vor allen Dingen Vermögensverwalter, berichtet Köppl. Für die etwas mehr als 13 Monate seit Start könne er bereits erfolgreiche Geschäftsabschlüsse im Bereich Mergers & Acquisitions, also die Vermittlung von Unternehmen, vorweisen. Außerdem habe er einige Mitarbeiter unter Vermögensverwaltern vermittelt – neben der Bestandsvermittlung ein weiteres Geschäftsfeld der Plattform. „Punktuell tut sich etwas in der Branche“, so Köppls Fazit. Und das werde sich verstärken: „Der Druck von außen auf die Finanzdienstleister wird nicht weniger.“

Verkäufer werden fündig

Auch Thomas Suchoweew will bereits vor vielen Jahren einen großen Bedarf erkannt haben. Der einstige Vermittler und Unternehmensberater für Vertriebsgesellschaften gründete 2014 den Makler-Nachfolger-Club. Der Club ist als Verein organisiert und hat aktuell rund 400 Mitglieder. „Mittlerweile beraten wir pro Jahr etwa fünfzig Makler zu Themen wie Unternehmensnachfolge und Bestandsbewertung“, so Suchoweew. „Die meisten unserer Mitglieder sind Versicherungsmakler, einige vermitteln als Beimischung Finanzprodukte. Wir haben auch einige wenige Immobilienmakler.“ Die Erfolgsquote seines Vereins sei hoch, betont Suchoweew. „In 95 Prozent der Fälle finden wir für Verkaufsinteressenten einen geeigneten Nachfolger.“ Dabei handele es sich je hälftig um sogenannte Asset deals, bei denen nur der Kundenbestand an einen neuen Vermittler geht, und sogenannte Share Deals, bei denen ganze Unternehmen den Besitzer wechseln.

Thomas Suchoweew, Suchoweew Consulting
Foto: Suchoweew Consulting GmbH & CO.KG

Um dem Geschäft letztendlich zu Erfolg zu verhelfen, setze man sich zunächst mit dem Kunden zusammen und nehme dessen genaue Vorstellungen auf. Ein regelmäßig auftretendes Problem: „Viele Unternehmen sind schlecht vorbereitet“, so Suchoweew. Beim Makler-Nachfolger-Club helfe man Verkaufsinteressenten, das eigene Gesuch in ein aussagekräftiges Exposé zu bringen. Dieses bekämen dann mögliche Käufer zu Gesicht. „Wir wollen weg von den reinen Themen ‚bewerten‘ und ‚verkaufen‘ und stattdessen die umfassende Betreuung bei der Nachfolgeplanung ausbauen“, skizziert Suchoweew die Pläne.

Übrigens verdient der Verein nicht direkt am vermittelten Geschäft. Laut Suchoweew lebt er von den Mitgliedsbeiträgen der Verkaufsinteressenten, Kaufwilligen und Fördermitgliedern – Rechtsanwälten, Steuerberatern und anderen Spezialisten –, die zum vereinseigenen Netzwerk zählen und die auch die entsprechenden Dienstleistungen anbieten. „Unsere Kunden sind sowohl Einzelbetriebe als auch große Organisationen wie Pools“, sagt Suchoweew. Etwa ein Drittel der Interessenten komme aus dem Bereich der Ausschließlichkeitsvertreter, die sich beruflich auf eigene Beine stellen wollten.

Auch beim Münchner Resultate Institut für Unternehmensanalysen und Bewertungsverfahren hat man das Nachfolgethema im Visier. Die Dienstleistungen reichen laut Geschäftsführer Andreas Grimm von der einfachen Bestandsbewertung bis zur umfassenden Nachfolgeplanung für Finanzdienstleister. 40 bis 60 Projekte betreue man pro Jahr. Ein selbst entwickeltes Analysesystem namens Resultate Select soll auch kleineren verkaufswilligen Betrieben eine schnelle Auskunft zu den bei Bestandsverkauf zu erlangenden Erträgen geben, verspricht Grimm.

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