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Lebensversicherungen Was genau passiert bei einem Run-off?

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Offen für Abwicklung von Beständen 

Und warum machen die Versicherer das? Es lohnt sich für die Unternehmen vielfach einfach nicht mehr, die teuren Lebensversicherungsverträge weiter anzubieten. Das bestätigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson – das übrigens mit dem Verkauf der Ergo-Töchter beauftragt worden ist – aus dem vergangenen Jahr.

Danach stehen zwei Drittel der 50 für die Studie befragten Versicherungsvorstände der Abwicklung von Beständen offen gegenüber. 87 Prozent zählen die hohen Kapitalanforderungen zu den wichtigsten Treibern für diesen Schritt. Weitere Gründe sind die hohen Garantien (80 Prozent), eine zu geringe Produktprofitabilität (74 Prozent) sowie zu kleine Portfolios (61 Prozent).

Im Blick haben die Unternehmen bei der Abwicklung vor allem Bestände mit traditionellen Kapital- und Rentenversicherungen (47 Prozent) sowie fondsgebundene Versicherungen (40 Prozent). Aber auch Produkte mit staatlicher Förderung wie die Riester-Rente sehen 25 Prozent der Befragten als abwickelbar an (weitere Ergebnisse der Umfrage finden Sie in der Tabelle).

Was ändert sich durch einen Run-off für die Kunden? Zunächst einmal gar nichts. Ihre Verträge bleiben bestehen, sie zahlen nach wie vor ihre Beiträge, alle garantierten Leistungen und vertraglich vereinbarte Beitragserhöhungen, Zuzahlungen oder Nachversicherungsgarantien bleiben erhalten. Auch an den Überschüssen werden sie – wie es das Versicherungsvertragsgesetz vorschreibt – weiter beteiligt.

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