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Lebensversicherungen Was genau passiert bei einem Run-off?

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Unterschiede bei den Überschüssen

Aber auch hier zeigt sich Verbraucherschützer Kleinlein skeptisch: „Wir befürchten, dass die Aufsichtsbehörde nur unzureichend die Interessen der Versicherten vertritt, wenn es um die Überschussbeteiligung geht.“

Wirft man einen Blick auf die Überschussbeteiligung von Lebensversicherern, die kein Neugeschäft mehr annehmen, zeigen sich in der Tat Unterschiede. So hat etwa die Victoria ihren Kunden für dieses Jahr 2,05 Prozent Zinsen gutgeschrieben.

Bei der Schwester Ergo Leben, die noch offen für neue Verträge ist, sind es immerhin 2,25 Prozent – wobei die Verzinsung der Victoria schon seit Jahren unterhalb der der Ergo Leben liegt. Das könnte also auch andere Gründe haben.

Das sind Vorteile für den Versicherten 

Auf der anderen Seite können für den Versicherten aber auch Vorteile entstehen, gibt etwa der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu bedenken. Durch die Bündelung der Verträge auf spezialisierten einheitlichen Plattformen könnten die Unternehmen „erhebliche Kosteneinsparungen in der Verwaltung erzielen“, heißt es dort.

Und weiter: „Davon profitieren dann auch die Kunden: Denn an den entstehenden Kosten-Überschüssen müssen die Kunden zu mindestens 50 Prozent beteiligt werden.“

Synergien der Run-off-Plattformen

Diesen Punkt stellen auch die Run-off-Plattformen heraus: „Durch die Zusammenführung der Bestände, die Nutzung einer modernen IT-Infrastruktur und die Industrialisierung in der Verwaltung erzielen wir Synergieeffekte“, erklärt Bernd Neumann, Vorstand Finanzen der Frankfurter Leben Gruppe.

Die Frankurter Leben hat in diesem Jahr bereits die Verträge der Basler Lebensversicherung (etwa 128.000 Verträge) und der Arag Lebensversicherung (rund 322.000 Verträge) übernommen.

Auch der Wettbewerber Viridium – ehemals Heidelberger Leben – schlägt in die Kerbe der Effizienz und Kostenvorteile: „Es ist das ureigene Interesse der Viridium Gruppe, dass ihre Kunden zufrieden sind und ihre Verträge maximal lange bei uns weiterführen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Heinz-Peter Roß.

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