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Bestandsbewertung Stürzen die Kaufpreise für Maklerunternehmen ab?

in VersicherungenLesedauer: 4 Minuten
Stefan G. Adams, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Adams & Associates GmbH & Co KG.
Stefan G. Adams, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Adams & Associates GmbH & Co KG.
Die demographische Entwicklung, die scheinbar das Angebot an zu veräußernden Unternehmen wachsen lässt – dies gilt selbstverständlich für den gesamten deutschen Mittelstand – führt auch zu einem erhöhten Dienstleistungsangebot in diesem Segment. Um Makler zum schnellen Verkauf des Lebenswerks zu motivieren wird häufig mit der Angst eines galoppierenden Wertverfalls und dem Absturz der Kaufpreise argumentiert.

Als seit 2001 im Beratungssegment Nachfolgemanagement tätiges Unternehmen, haben wir die Entwicklung der Kaufpreise für Versicherungsmakler und für Kapitalanlagemakler in der letzten Dekade und die der letzten fünf Jahre gegenübergestellt, um die häufig geäußerte „Absturzthese" zu analysieren. Für die Untersuchung der Kaufpreise relevant sind in diesem Zusammenhang die Multiplikatoren bezogen auf den realistischen Jahresüberschuss (EBIT) wie in Grafik 1 für verschiedene Zeitintervalle dargestellt.


Quelle: Dr. Adams & Associates GmbH & Co KG; Finance Magazin 2016.

Diese Grafik stellt – jeweils für Versicherungsmakler (Paragraf 34d GewO) und für Kapitalanlagevermittler (Paragraf 34f GewO + KWG Paragraf 32) getrennt – die im Rahmen unserer Beratungspraxis festgestellten Untergrenzen (in blau) und die Obergrenzen (in grün) für das EBIT, das heißt den realen Jahresüberschuss  bei der Bewertung und dem Verkauf der jeweiligen Unternehmen dar.

In der Regel werden und wurden die jeweiligen Untergrenzen von kleineren Unternehmen mit niedrigem Ergebnis und die Obergrenzen von größeren Unternehmen mit relativ hohem EBIT realisiert. Signifikant ist, dass bezogen auf Versicherungsmakler, die Ober- und Untergrenzen sich seit 2009 um zirka 50 Prozent reduziert haben, während bei Kapitalanlagevermittlern der Abrieb sogar rund 65 Prozent beträgt. Dies lässt sich nach unserer Einschätzung auf das höhere Risiko und die größere „krisenbedingte" Volatilität für Unternehmen des Kapitalanlagesektors zurückführen.

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