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Bestandsnachfolge für Versicherungsmakler „Es steckt viel Herzblut in meinem Maklerunternehmen“

Henry Läpple: Der Versicherungsmakler aus Fellbach übergab sein Unternehmen zum 1. Januar an Policen Direkt, dem nach eigenen Angaben Deutschlands wichtigsten Akteur im Zweitmarkt für Lebensversicherungen.
Henry Läpple: Der Versicherungsmakler aus Fellbach übergab sein Unternehmen zum 1. Januar an Policen Direkt, dem nach eigenen Angaben Deutschlands wichtigsten Akteur im Zweitmarkt für Lebensversicherungen. | Foto: Läpple Versicherungsmakler GmbH

Warum sind Sie das Thema Nachfolge bereits mit 55 Jahren angegangen?

Henry Läpple: Wenn ich ausgefallen wäre, hätte die Weiterführung des Betriebs auf der Kippe gestanden. Ich war bis dato der alleinige Erlaubnisinhaber zur Vermittlung von Versicherungen im Unternehmen. Deshalb war mir das Thema wichtig und die Dringlichkeit bewusst, gerade weil ich nach einem Unfall einen weiteren Geburtstag feiern kann und die existenzbedrohende Situation auch für das Unternehmen aus eigener Erfahrung kenne.

War kein Nachfolger im Unternehmen oder aus dem näheren Umfeld in Sicht?

Meine beiden Kinder haben ihr Studium und Ausbildung beendet, stehen somit auf eigenen Füßen aber haben mit dem Berufsbild Versicherungsmakler nichts am Hut. Das Heranziehen eines Nachfolgers, der überhaupt noch nicht in Sicht war, hätte also erhebliche Zeit in Anspruch genommen. Auch finanzielle Überlegungen haben bei der Entscheidung eine große Rolle gespielt.

Es gab also noch weitere Gründe für den Unternehmensverkauf?

Der IT-Support wäre Anfang 2020 ausgelaufen, was größere Investitionen erforderlich gemacht hätte. Die dazu notwendige Einführung eines Maklerverwaltungsprogrammes hätte noch einmal zusätzliche Kapazitäten erfordert – finanziell und mitarbeiterseits. Über die Risiken und Herausforderungen von neuen regulatorischen Vorschriften wie der Datenschutz-Grundverordnung haben wir an dieser Stelle noch überhaupt nicht gesprochen. Die ohnehin über die Jahre stark gewachsene Firma war an eine Kapazitätsgrenze gestoßen. Ein weiterer Schritt ins digitale Zeitalter stand an, den ich so als Unternehmer nicht mehr gehen wollte.

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Was war Ihnen im Vorfeld wichtig?

Bei meinen Kunden haben wir uns in über einem Vierteljahrhundert eine besondere Vertrauensstellung erarbeitet. Dass die Betreuung in gewohnter Weise mit viel Versicherungs-Know-how weitergeführt wird, war mir genauso wichtig wie die Weiterbeschäftigung meiner Mitarbeiter, die entscheidend zum Kundenvertrauen beitragen. Es steckt aber nicht nur viel Arbeit, sondern auch viel Herzblut im Unternehmen. Deswegen soll die Fortführung des Geschäftes auch in Zukunft sichergestellt sein. Daher sollte es ein Nachfolger mit ausgewiesener digitaler Expertise sein.

Welche Tipps haben Sie für Versicherungsmakler in Nachfolgesituationen?

Für mich war es eine große Überwindung, mein Lebenswerk einem anderen zu überlassen. Dieser Entschluss musste erst reifen. Bei realistischer Zukunftsbetrachtung werden aber noch viele weitere Makler diesen Schritt machen müssen – der eine früher, der andere erst mit Erreichen des Rentenalters. Wer sich rechtzeitig kümmert, findet auch einen Nachfolger, der auf individuelle Wünsche und Vorstellungen eingeht.

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