Betriebliche Krankenversicherung Die bKV stellt hohe Ansprüche an Versicherungsmakler
Fachkräfte sind gebunden
Welche Vorteile hat aber nun der Arbeitgeber, wenn er seiner Belegschaft die Krankenzusatzversicherungen anbietet? „Er kann mit diesem Mittel seine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern ausdrücken und diese an sich binden“, sagt Hartmann. Durch den entstehenden Image-Gewinn könnten Mitarbeiter einfacher für das Unternehmen gewonnen werden.
„In besonderem Maße wird der Arbeitgeber davon profitieren, dass aufgrund der besseren Vorsorge und Behandlung Ausfälle vermieden oder verkürzt werden“, so der PKV-Experte weiter. Und so eben die Produktivität steigt. Laut Versicherungsmakler Trautner sei die bKV für den Arbeitgeber in der Regel refinanziert, wenn er pro Mitarbeiter pro Jahr einen Krankheitstag einsparen könnte.
Wenn die Vorteile so überwiegen, sollte die bKV doch wahnsinnig verbreitet sein, richtig? Falsch. Aktuell haben nur 9 Prozent der Unternehmen ab zehn Beschäftigten ein bKV-Angebot eingeführt, zeigt eine Umfrage des Marktforschers Heute und Morgen unter 300 Unternehmensverantwortlichen aus kleinen, mittleren und großen Betrieben.
Hallo, Herr Kaiser!
Immerhin: Rund 40 Prozent der Betriebe können sich vorstellen, hier bald aktiv zu werden. „Die bKV hat aus meiner Sicht großes Potenzial“, sagt denn auch Jan Esser, Mitglied der Vorstands der Allianz Privaten Krankenversicherung. „Die Nachfrage steigt, auch bei großen Unternehmen.“
Längere Entscheidungsprozesse
Dass die bKV noch nicht so verbreitet ist, liegt wohl auch am recht hohen Aufwand, sie einzuführen. „In der bKV geht es weniger um klassischen Produktverkauf als vielmehr um die individuelle Konzepterstellung gemeinsam mit dem Kunden“, sagt Robert Gladis, Leiter des Kompetenzcenters Firmenkunden der Halleschen.
Ausgangslage, Beweggründe und der zu erwartende Nutzen müssten erst ausführlich abgeklopft werden. „Ähnlich wie in der betrieblichen Altersversorgung ist deshalb in der bKV-Beratung mit längeren Entscheidungsprozessen und auch mehreren Schleifen in der Konzeptfindung zu rechnen“, so Gladis weiter.