Betriebliche Krankenversicherung Verbreitung der bKV in 3 Jahren verdoppelt
Rund 7.700 Unternehmen in Deutschland machten ihren Mitarbeitern zum Stichtag 31.12.2018 das Angebot einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV). Zum Vergleich: Ende 2015 waren es erst 3.848 Unternehmen. Damit hat sich die Zahl der Firmen innerhalb von drei Jahren verdoppelt, berichtet aktuell der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV). In den Genuss zusätzlicher Gesundheitsleistungen kommen demnach derzeit mehr als 750.000 Beschäftigte.
Kritik an steuerlicher Förderung
„Das stark wachsende Interesse an der betrieblichen Krankenversicherung zeigt, dass Unternehmen und Belegschaften in Eigeninitiative und mit Hilfe der privaten Krankenversicherung Lösungsmöglichkeiten für eine zusätzliche Absicherung im Krankheitsfall finden können, die Vorteile für alle bieten“, kommentiert Uwe Laue, Vorsitzender des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), die aktuellen Entwicklungen bei den bKV-Angeboten in Deutschland.
Hallo, Herr Kaiser!
„Umso unverständlicher ist es, dass das Bundesfinanzministerium dieser sinnvollen Absicherungsmöglichkeit weiter Steine in den Weg legen will“, so Laue weiter. Nach dem Entwurf für das Jahressteuergesetz sollen Beiträge des Arbeitgebers zu bKV-Leistungen vom ersten Euro an als steuerpflichtiger Barlohn eingeordnet werden. Damit würden mehrere Urteile des Bundesfinanzhofs ausgehebelt, die solche Versicherungen als steuerlich begünstigten Sachlohn ansieht.
„Der Steuervorteil soll nach dem Entwurf jedoch weiterhin zum Beispiel für Tankgutscheine gelten“, kritisiert Debeka-Manager Laue, der sein Amt im Juli nach sechs Jahre an der Spitze des PKV-Verbands an Ralf Kantak von der Süddeutschen Krankenversicherung abgibt. „Es ist weder nachvollziehbar noch akzeptabel, wenn Leistungen zu Gunsten der Gesundheit belastet werden – gleichzeitig aber klimaschädliche Leistungen wie Tankgutscheine steuerlich gefördert werden sollen.“