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Betrüger unter sich: „Nett, Sie kennenzulernen“

Im Februar fassten Sicherheitskräfte einen seit neun Jahren gesuchten, mutmaßlichen Betrüger am Flughafen Schiphol (Amsterdam). Als man dem Angeklagten den Haftbefehl vorlas, bestritt der Schweizer noch die Vorwürfe. Vor Gericht in Hamburg sagte der 44-Jährige gar nichts mehr. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Soldaten vor, rund 160 Anleger um 20 Millionen Mark (etwa 10 Millionen Euro) betrogen zu haben.

Zwischen 1998 und 2000 soll der Verdächtige zusammen mit Komplizen Millionenbeträge ergaunert haben. Doch statt Kundengelder in Waren- und Devisentermingeschäfte anzulegen, hätten die Kriminellen das Vermögen veruntreut. In Wirklichkeit seien die Gelder über verschiedene Konten nach Lettland geflossen, wo sie die Bande abhob und in bar nach Deutschland brachte.

Ein bereits 2001 verurteilter Komplize sollte jetzt dem Gericht bei der Aufklärung helfen. Doch anstatt als Zeuge mitzuwirken, behauptete der 69-Jährige, den Angeklagten nicht zu kennen. Seine Unkenntnis gipfelte in der Aussage: „Nett, Sie kennenzulernen.“ Zwar ist es gut möglich, dass sich die beiden Betrüger nicht persönlich kennen, doch in seinem eigenen Prozess hatte der Zeuge mehrfach den Namen des Angeklagten und dessen Rolle in der Bande genannt. Auch auf die Frage, ab wann er sich bewusst war, zu betrügen, antwortete der Zeuge: „Als die Anklage angefertigt wurde.“ In seinem eigenen Prozess soll er sich anders geäußert haben.

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