

Rating mit fragwürdigem Bewertungsschlüssel
Das Bilanzrating setzt sich aus zehn Kennzahlen zusammen, die das Gerüst für die Bewertung bilden. Da private Krankenversicherungsverträge in der Regel über Jahrzehnte laufen, berechnen und bewerten die Analysten nach eigener Aussage einen Fünf-Jahres-Durchschnitt, um kurzfristige Ausschläge zu glätten, aber nicht unberücksichtigt zu lassen. In den Kennzahlen sind maximal 20, 30 oder 40 Punkte zu erreichen. Die Ergebnisse in den zehn Segmenten werden addiert und das Ergebnis zu einer Gesamtnote verdichtet. Insgesamt können 300 Punkte erreicht werden.

Die höchste Bewertung im Rating, das „mmm+“ für hervorragende Bilanzdaten, wird ab 85 Prozent vergeben. Ab 75 Prozent gibt es das „mmm“ für sehr gute Ergebnisse, ab 65 Prozent das „mm“ für gute und ab 55 Prozent das „m“ für befriedigende Leistungen. Für ein Ergebnis von weniger als 55 Prozent vergibt der Map-Report die Note „m-“ für ausreichende Bilanzkennzahlen. Dieses Bewertungsschema darf aufgrund der vergleichsweise niedrigen Prozentwerte für die jeweiligen Auszeichnungen als ausgesprochen anbieterfreundlich eingestuft werden.
Alte Oldenburger zum vierten Mal an der Spitze
Die Alte Oldenburger verteidigte im Rating, wie bereits in den drei Vorjahren, die Position als bilanzstärkster Privater Krankenversicherer mit 272 (90,7 Prozent) von insgesamt 300 Punkten. Und auch der LVM und die Universa zählten mit 267 (89,0 Prozent) beziehungsweise 264 Punkten (88,0) Punkten erneut zur höchsten Bewertungskategorie „mmm+“.
Die Signal Iduna führt mit 254 Punkten (84,7 Prozent) das Feld der mit „mmm“ bewerteten Krankenversicherer an und verpasst die Höchstbewertung nur knapp. Dicht dahinter folgen VGH Provinzial (83,7 Prozent) sowie Hallesche (80,7), die ihre Ergebnisse der Vorjahre ebenfalls bestätigen konnten. Auch noch in dieser Bewertungsklasse vertreten sind die R+V mit 77,7 Prozent, die Gothaer (78,7) sowie Inter und Landeskrankenhilfe – punktgleich mit 230 Zählern (76,7). Aufsteiger in diese Gruppe ist der Münchener Verein mit 226 Punkten (75,3 Prozent).
Branchenschwergewichte hängen im Rating zurück
Nur in die dritte Bewertungskategorie schafft es die Allianz mit 73,3 Prozent. Erstaunlich, dass F&B hier von einer Bestätigung des hohen Niveaus des Vorjahres spricht. Auch Marktführer Debeka mit 72,7 Prozent und der zweitgrößte PKV-Anbieter nach Marktanteilen Axa (70,7 Prozent) erhalten die Bewertung „mm“ und damit eine Platzierung im Mittelfeld des Ratings. Die 175 Punkte der DKV Deutsche Krankenversicherung reichten gar nur für Rang 26 und ein „m“-Bewertung.
