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Bill Gross: 50-Prozent-Chance auf Tapering-Start im Dezember

Lesedauer: 2 Minuten
Nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten sieht Bill Gross, Manager des weltgrößten Anleihefonds, eine 50-Prozent-Chance für eine Drosselung der monatlichen Anleihekäufe durch die Federal Reserve im Dezember.

"Es steht jetzt mindestens 50/50", sagte der Fondsmanager von Pacific Investment Management Co. (Pimco) im Interview mit Bloomberg Radio. "Es gab eine gewisse Logik für Januar als den Startpunkt, aber es ist klar, dass die Fed aussteigen will."

Der US-Arbeitsmarktbericht für November war besser als erwartet ausgefallen. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 203.000, während von Bloomberg befragte Ökonomen nur ein Plus von 185.000 erwartet hatten. Die Arbeitslosenquote fiel auf 7 Prozent und markierte damit ein Fünfjahrestief.

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins im Zuge der Finanzkrise nahe null gesenkt und quantitative Lockerungsmaßnahmen eingeführt. Die Währungshüter versichern, die Zinsen niedrig zu belassen, solange die Arbeitslosenquote über 6,5 Prozent und die Inflation unter 2,5 Prozent liegt. Bislang hat die Fed von einer Reduzierung ihrer Bondkäufe über monatlich 85 Milliarden Dollar abgesehen, weil sie Anzeichen auf eine nachhaltige Besserung der Wirtschaft abwarten wollte.

Neben dem Arbeitsmarktbericht zeigte eine Reihe anderer Konjunkturdaten aus der vergangenen Woche ebenfalls eine Lagebesserung an. So waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gesunken, das verarbeitende Gewerbe expandierte im November und das Verbrauchervertrauen zog im Dezember an. Zudem wurde das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal nach oben revidiert.

Viele Fed-Vertreter sähen die Risiken und würden nun erkennen, dass "sie letztendlich die Verluste haben, wenn die Zinsen steigen", sagte Gross mit Blick auf die Anleihen in der Fed-Bilanz. Pimco bevorzugt seinen Worten zufolge weiterhin Schuldtitel mit kürzeren Laufzeiten, "die weniger anfällig für höhere Zinsen sind". Die Rendite der zweijährigen Treasuries sei schon "seit langem relativ stabil", erklärte Gross.

Pimco, eine Tochter des Münchener Versicherers Allianz, verwaltet ein Vermögen von mehr als 2 Billionen Dollar. Die nächste Fed-Sitzung findet am 17. und 18. Dezember statt.
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