Biosprit: Generationenwechsel steht an
Neben der Überdüngung der Böden und dem Verlust der Artenvielfalt gebe es auch indirekte Effekte durch Veränderung der Landnutzung. Letztere wurden erst kürzlich vertieft untersucht: Werden Biokraftstoffe auf bestehenden Landwirtschaftsflächen angebaut, entsteht durch die steigende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermittel Druck auf Wälder und Grasflächen. Die Umwandlung solcher Gebiete in Anbauland kann zu signifikanten Kohlendioxid-Emissionen führen, die die Klimabilanz von Biokraftstoffen ins Negative dreht. Und: Vor allem die Kraftstoffe der ersten Generation stehen in Konkurrenz mit der Lebensmittelproduktion und treiben deren Preise in die Höhe, heißt es von Sarasin.
Cleantech Magazin
Die Zweit-Generations-Technologien zur Herstellung von Cellulose-Ethanol befinden sich noch in der Pilotphase und können frühestens 2012 kommerziell hergestellt werden. Biokraftstoffe dritter Generation sind Treibstoffe, die aus in Wasser kultivierten Algen gewonnen werden. Biodiesel aus Algen wird jedoch frühestens ab 2016 rentabel produziert werden können. Bereits 2022 könnten sie jedoch schon einen Drittel der Biokraftstoffproduktion abdecken.
Fazit: Wohin die Fahrt auf dem Markt für Biokraftstoffe geht, ist unsicher. Die Nachfrage nach ökologisch sinnvollen Treibstoffen ist derzeit noch gering, was vor allem an den gefallen Erdölpreisen liegt. Und auch bei den nachfolgenden Generationen stellen sich Fragen zur technischen, ökonomischen sowie zur ökologischen Machbarkeit. Zudem entsteht eine neue Konkurrenz durch die Entwicklung von Elektroautos. Hinzu kommen erhebliche Schwankungen der Rohstoff- und Produktpreise, die die Wirtschaftlichkeit der Biokraftstoffe bestimmen.
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