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Biotech-Medikamente: Krieg durch die Hintertür

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Die Großen fressen die Kleinen


Celldex findet sich in zahlreichen Biotech-Portfolios. Der Aktienkurs hat sich in zwei Jahren mehr als verzehnfacht. „Die Analysten haben ihre Kursziele immer weiter hochgesetzt“, berichtet Schwarz genüsslich.

Ein nicht unüblicher Fall passierte Rudi Van den Eynde im Portfolio seines Dexia Equities L Biotechnology. Das kleine US-Unternehmen Pharmasset tüftelte vor Jahren an einem revolutionären Wirkstoff gegen Hepatitis C. Er sollte die Virenvermehrung hemmen und die Heilungsrate enorm erhöhen. Und er war zum Schlucken. Bisher gab es Medikamente hauptsächlich per Spritze.

„Nachdem wir die klinischen Daten ausgewertet hatten, kauften wir die Aktie zu einem einstelligen Kurs“, berichtet Van den Eynde. Im November 2011 übernahm Gilead das Unternehmen für 137 Dollar je Aktie. Heute gilt Gilead als führend im Kampf gegen Hepatitis C und gehört zu den Standardpositionen in vielen Biotech-Fonds.

Es passiert oft, dass große Medizinkonzerne, sogenannte Big Pharma, kleine forschende Unternehmen kaufen. Sie halten so ihre Medikamenten-Pipeline in Schwung. Die kleinen Unternehmen wiederum bekommen auf diese Weise Geld, um ihre Forschungen fortzusetzen.

Damit wird auch klar, wo man bei welcher Risikoneigung am besten Geld anlegt. „Große Biotech-Firmen wie Amgen, Gilead oder Biogen haben starke Cashflows und stabile Umsätze. Sie sind vergleichbar mit Pharma-Unternehmen, haben aber die besseren Wachstumsaussichten“, sagt Nathalie Lötscher, Biotech-Spezialistin bei UBS Global Asset Management.

Ein deutlich höheres Chance-Risiko-Verhältnis gebe es dagegen bei den Kleinen: „Sie haben manchmal nur ein in der Entwicklung fortgeschrittenes Produkt in Arbeit, von dessen kommerziellem Erfolg der Aktienpreis in hohem Maß abhängt.“ Lötscher selbst ist gern bei mittelgroßen und kleinen Firmen mit vielversprechenden neuen Medikamenten unterwegs.

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