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Aktualisiert am 21.03.2017 - 11:51 Uhrin Aus der Fondsbranche: PersonalienLesedauer: 3 Minuten

Biotech-Veteran Michael Sjöström über seinen neuen Fonds „Ein Wachstumssektor für noch viele Jahre“

Michael Sjöström launcht einen neuen Biotech-Fonds
Michael Sjöström launcht einen neuen Biotech-Fonds

Kurz vor seinem Ausscheiden als Fondsmanager des Pictet Biotech und der Einführung eines eigenen neuen Biotech-Fonds stand der langjährige Finanzexperte für Biotech-Titel Michael Sjöström im Interview Rede und Antwort.

DER FONDS: Herr Sjöström, Sie haben den Fonds Pictet Biotech mit aus der Wiege gehoben und waren seit seiner Auflegung 1995 für seine Geschicke verantwortlich. Wie blicken Sie auf Ihre Ablösung bei Pictet?

Michael Sjöström: Dabei habe ich gemischte Gefühle. Einerseits ist es nie schön, einen Kunden zu verlieren und ersetzt zu werden. Andererseits bin ich stolz auf unsere Langlebigkeit. Sectoral Asset Management, das Unternehmen, das ich zusammen mit Jérôme Pfund im Jahr 2000 gegründet habe, hatte Pictet 16 Jahre lang als Kunden. Ich persönlich war Fondsmanager während fast der gesamten vergangenen 21 Jahre. Nicht viele Unternehmen oder Personen können das von sich behaupten!

Ende Mai wird als neuer Fonds Ihres Unternehmens der Sectoral Biotech Opportunities gelauncht. Wie positioniert sich dieser neue Biotech-Fonds im Gegensatz zum Pictet Biotech – gibt es etwas, das Sie besser machen wollen?


Wir möchten eine wirkliche Alternative zu ETFs und den großen Fonds aus dem Sektor anbieten. Mit dem Sectoral Biotech Opportunities Fund werden wir zurückgehen zu dem, was wir am besten können. Fast während unserer gesamten Zeit als Fondsmanager des Pictet Biotech waren wir erfolgreich beim Stock Picking von Small und Mid Caps. Da liegt ein noch viel größeres Potenzial, als wenn man sich auf Aktien von Large Caps konzentriert.
    
Wird es Überschneidungen in der Titelauswahl beider Fonds geben?

Anleger werden einige bekannte Namen wiederfinden, allerdings in einer höheren Konzentration. Aber es wird auch einige neue geben. Wir werden allerdings nicht stark in die Haupt-Indexbestandteile investieren.

Pictet hat angekündigt, die Titelanzahl im Portfolio des Pictet Biotech auf durchschnittlich etwa 45 aufstocken zu wollen. Sie bleiben in Ihrem neuen Fonds bei einem sehr konzentriertes Portfolio von 30 Titeln. Ist das nicht riskant? Wo sehen Sie die Vorteile?

Wir werden einen konzentrierten Ansatz verfolgen. Unser Ziel ist, möglichst hohe Gewinne zu erzielen und das Risiko dabei unter Kontrolle zu halten. Der Effekt von Diversifikation nimmt oberhalb von 20 Portfoliotiteln stark ab. Wir werden auch nicht danach streben, möglichst viel Anlegergeld einzusammeln. Wir möchten den Fonds innerhalb seiner Anlagekapazitäten halten. Mit dieser Kombination erwarten wir, dass unsere Anleger maximal von unseren Stock-Picking-Fähigkeiten profitieren können.

Der Biotech-Sektor ist bei Investoren derzeit en vogue. Befürchten Sie nicht, dass das Potenzial der Märkte demnächst erschöpft sein könnte?

Da sind wir anderer Ansicht. Der Biotech-Sektor ist seit letztem März mehr als 30 Prozent geschrumpft. Am stärksten waren Small und Mid Caps betroffen. Die Bewertungen – Kurs-Gewinn-Verhältnis, EV/Umsatz (das Verhältnis des Unternehmenswertes zum Umsatz) und EV/Cash (Verhältnis des Unternehmenswertes zum Cash-Bestand) – sind wieder abgesunken und liegen derzeit nahe ihrer Werte von 2008/2009. Da die Volatilität insgesamt an den Märkten hoch ist, könnten die Kurse von Biotech-Titeln zwar noch etwas, aber nur noch begrenzt weiter absinken.

Wir halten das allerdings für einen guten Einstiegszeitpunkt für Investoren mit einem Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren. Die steigende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aus dem Healthcare-Bereich und das hohe Innovationsniveau der Produkte, die derzeit in den Pipelines sind, machen Biotech zu einem Wachstumssektor für noch viele Jahre.

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