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Bitcoin & Co Kryptowährungen: Bitte kein Bit!

Tolle Erfindung, die ihren Weg in der Wirtschaft finden wird

Das Grinsen scheint dem jungen Mann aus den USA ins Gesicht gemeißelt zu sein. „Ob Mining profitabel ist?“, brüllt er in die Kamera, um die Ventilatoren zu übertönen. „In diesem Ausmaß? Auf jeden Fall!“ Seine Leistung: Er lässt tausende Computer in einer Fabrikhalle um die Wette rechnen.

Der Mann, dessen Name in der Reportage nicht auftaucht, ist Teil einer großen Bewegung: Kryptowährungen und Blockchain-Technik. Wobei letztere durchaus im Stande ist, Wirt- und Gesellschaft zu verändern. Eine Blockchain ist ein digitales, öffentliches Register, in das Beteiligte Verträge, Aktionen, Transaktionen und wer weiß was eintragen können. Das Register ist über viele Computer auf der Welt verteilt, auf jedem liegt eine exakte Kopie, und die Nutzer müssen jeden Eintrag bestätigen. Alle Vorgänge sind in Blöcken zusammengefasst, die aufeinander aufbauen. Damit soll es unmöglich sein, diese Blockkette (Englisch: Blockchain) nachträglich zu fälschen. Das würde die Kette zerstören.

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Das ist eine tolle Erfindung, die ihren Weg in der Wirtschaft finden wird. Kein Zweifel. Verträge und Dienstleistungen wird man künftig in Blöcken ablegen können. Auch bei Kryptowährungen greift die Blockchain-Technik. 855 solcher digitalen Produkte gibt es derzeit, das größte ist mit Abstand der Bitcoin (Stand: 21. August 2017). Wobei der Name zugleich für die Recheneinheit und für das System steht. Seit 2009 landen alle Bitcoin-Transaktionen in der Bitcoin-Blockchain. Die ist inzwischen 130 Gigabyte groß. Wachsen kann sie nur, indem sogenannte Miner wie der eingangs erwähnte junge Mann neue Blöcke erschaffen. Knacken ihre Computer ein mathematisches Rätsel, gibt es 12,5 Bitcoins zur Belohnung – umgerechnet rund 43.000 Euro. Diese neu geschürften Bitcoins kann jeder Mensch an speziellen Handelsplätzen kaufen und elektronisch ausgeben. Alle zehn Minuten entsteht ein neuer Block. Rund 16 Millionen Bitcoins gibt es derzeit, das Maximum ist auf 21 Millionen begrenzt. Das haben die Programmierer so festgelegt, damit die Währung nicht verwässert werden kann.

Und das ist es, was Menschen wie Thorsten Polleit so fasziniert. Der Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel ist ohnehin kein Freund des bisherigen Geldsystems. Schon deshalb sieht er in Kryptowährungen einen neu aufkommenden „Währungswettbewerb, der das staatliche Zwangsgeldmonopol herausfordert und die Suche nach besserem Geld befördert“, so Polleit in einem Marktbericht.

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