Handelsvolumen Bitcoin-ETFs knacken Milliardenmarke am ersten Tag
Lange wurde in der Branche auf die Genehmigung der Bitcoin-ETFs gewartet – und der Start ist geglückt: Aktuellen Zahlen des US-Portals „Bloomberg“ zufolge wurden am ersten Handelstag Anteile im Wert von 4,6 Milliarden US-Dollar zwischen den fast einem Dutzend Bitcoin-Spot-ETFs gehandelt.
Heraus ragte der Grayscale Bitcoin Trust, ein seit dem Jahr 2013 bestehendes Vehikel, der nach der SEC-Entscheidung in einen ETF umgewandelt wurde. Dieser verzeichnete allein ein Handelsvolumen von etwa 2,3 Milliarden Dollar, wie Daten von „Bloomberg“ zeigen. Ebenso bemerkenswert war die Performance des iShares Bitcoin Trust von Blackrock mit einem Handelsvolumen von über 1 Milliarde Dollar.
Start der Bitcoin-ETFs „durchweg beeindruckend“
Es ist allerdings schwer, die Handelsaktivitäten am Donnerstag mit einem anderen Tag in der Geschichte der ETFs zu vergleichen. Denn üblicherweise startet an einem Tag nur ein einzelner Fonds, der in eine neue Art von Vermögenswerten investiert, mit dem Handel. Dass gleichzeitig mehr als zehn nahezu identische Fonds auf den Markt kamen, ist ein Novum.
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Lange wurde in der Branche auf die Genehmigung der Bitcoin-ETFs gewartet – und der Start ist geglückt: Aktuellen Zahlen des US-Portals „Bloomberg“ zufolge wurden am ersten Handelstag Anteile im Wert von 4,6 Milliarden US-Dollar zwischen den fast einem Dutzend Bitcoin-Spot-ETFs gehandelt.
Heraus ragte der Grayscale Bitcoin Trust, ein seit dem Jahr 2013 bestehendes Vehikel, der nach der SEC-Entscheidung in einen ETF umgewandelt wurde. Dieser verzeichnete allein ein Handelsvolumen von etwa 2,3 Milliarden Dollar, wie Daten von „Bloomberg“ zeigen. Ebenso bemerkenswert war die Performance des iShares Bitcoin Trust von Blackrock mit einem Handelsvolumen von über 1 Milliarde Dollar.
Start der Bitcoin-ETFs „durchweg beeindruckend“
Es ist allerdings schwer, die Handelsaktivitäten am Donnerstag mit einem anderen Tag in der Geschichte der ETFs zu vergleichen. Denn üblicherweise startet an einem Tag nur ein einzelner Fonds, der in eine neue Art von Vermögenswerten investiert, mit dem Handel. Dass gleichzeitig mehr als zehn nahezu identische Fonds auf den Markt kamen, ist ein Novum.
Athanasios Psarofagis, ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence, bezeichnet den Start dennoch als „bahnbrechend“. Seiner Meinung nach bestehe „kein Zweifel daran, dass die Nachfrage nach diesen ETFs stark sein würde, aber die Zahlen sind durchweg beeindruckend“.
Bitcoin-ETFs wurden von Seed-Geld gestützt
Zu beachten ist, dass das Handelsvolumen nicht direkt auf Käufe oder Verkäufe beziehungsweise Zuflüsse von Investoren hinweist. Aufgrund der Abwicklungsart der Handelsgeschäfte bei diesen Fonds werden genaue Nettoflüsse in oder aus den Produkten voraussichtlich erst nach der Abrechnung am darauffolgenden Tag deutlich.
Psarofagis zufolge könnte ein Teil der aktuellen Nachfrage auf sogenanntes „Seed-Geld“ zurückzuführen sein, welches von den Fondsanbietern vorab arrangiert wurde. Ob die Bitcoin-ETFs in der Breite bei institutionellen Investoren und Privatanlegern verfangen, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, insbesondere wenn mehr Broker die Fonds auf ihren Plattformen listen und damit einem breiteren Anlegerkreis zugänglich machen.
Genehmigung der SEC zog sich lange hin
Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gab am 11. Januar 2024 grünes Licht für die Bitcoin-ETFs, nachdem sie sich über Jahre hinweg dagegen ausgesprochen hatte. Die früheren Ablehnungen beruhten auf Bedenken, dass kein regulierter Markt den Bitcoin-Handel ausreichend überwachen könnte, um Betrug und Manipulation zuverlässig zu erkennen.
Diese Opposition begann bereits mit den ersten Vorschlägen für einen Bitcoin-ETF von Tyler und Cameron Winklevoss im Jahr 2013. Eine Wende im Verfahren kam jedoch im Juni 2023 mit dem Antrag von Blackrock. Ein anschließendes Urteil eines Berufungsgerichts kritisierte eine frühere Ablehnung der SEC als „willkürlich und unberechenbar“. Diese Trendwende befeuerte in den vergangenen Monaten die Kurse der Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin.
Insgesamt wurden im ersten Aufschlag bei der SEC Anträge für folgende ETFs gestellt (alphabetische Reihenfolge): Ark 21 Shares Bitcoin ETF, Bitwise Bitcoin ETF, Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund, Franklin Bitcoin ETF, Grayscale Bitcoin Trust, Hashdex Bitcoin ETF, Invesco Galaxy Bitcoin ETF, iShares Bitcoin Trust, Valkyrie Bitcoin Fund, Vaneck Bitcoin Trust, und Wisdomtree Bitcoin Fund.
Bitcoin-Spot-ETFs nicht in Deutschland verfügbar
In Deutschland sind die Bitcoin-Spot-ETFs vorerst nicht verfügbar, die Zulassung der SEC bezieht sich ausschließlich auf den US-amerikanischen Markt. Daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern: ETFs und Fonds müssen den Auflagen zufolge hierzulande mehrere Werte umfassen. Das schreibt die sogenannte Ucits-Richtlinie vor. Sie regelt etwa, dass eine Einzelposition maximal 20 Prozent des Fondsvermögens ausmachen darf. Bei einem reinen Bitcoin-Spot-ETF wäre das nicht der Fall.
Aus dem gleichen Grund gibt es in Deutschland im Gegensatz zu den USA auch keine ETFs, welche sich ausschließlich am Goldpreis orientieren. Um nicht-physisch in Gold zu investieren, muss man in Deutschland auf ETCs ausweichen.
Mark Branson, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), sagte bereits im November 2023 in einem Gespräch mit der „Zeit“: „Hierzulande müssen solche Fonds immer in mehrere Werte investieren. Ein ETF, der nur Bitcoin enthält, wäre nicht zulässig“. Geschäfte mit Bitcoin oder ähnlichen digitalen Vermögenswerten seien seiner Ansicht nach hochspekulativ - dementsprechend sieht er auch Bitcoin-ETFs kritisch.
Deutsche Privatanleger können somit vorerst weiter nur über Kryptobörsen wie Coinbase Bitcoins kaufen oder alternativ in ETCs und ETNs investieren, welche die Preise des Bitcoins abbilden. Hierbei handelt es sich jedoch um Schuldverschreibungen, im Fall einer Insolvenz ist das Kryptovermögen somit nicht geschützt.