Bitcoin & Co im Sinkflug Bitcoin: 6 Gründe für den Kursverfall
Wer in Kryptowährungen investiert, braucht sehr gute Nerven. Das ist keine neue Erkenntnis mehr. Dennoch wurden neue Bitcoin-Investor:innen in diesem Jahr nach einem katastrophalen Vorjahr sehr verwöhnt.
Wer am 1. Januar in den Bitcoin investiert hat, hat die Kryptowährung damals zu einem Kurs von knapp 16,500 US-Dollar gekauft.
- Anfang August haben diese Investor:innen laut Daten von Coinmarketcap bei einem Kurs um die 29,000 US-Dollar also eine positive Rendite in Höhe von 75 Prozent erzielt.
- Zum aktuellen Kurs von knapp 26,000 US-Dollar liegt diese Rendite immer noch bei knapp 58 Prozent.
Der Kurs des Bitcoin hat vom 16. auf den 18. August von knapp 29.000 US-Dollar auf knapp 26,000 US-Dollar um knapp 10 Prozent nachgegeben.
- Zum aktuellen Kurs von knapp 26,000 US-Dollar liegt die Rendite für Neuinvestor:innen noch bei knapp 58 Prozent.
Einer der Gründe für den aktuellen Kursrutsch: Die Weltraumfirma SpaceX von Elon Musk hat am 18. August ihre Bitcoinbestände im Wert von 373 Millionen US-Dollar verkauft. Das geht aus Unterlagen der amerikanischen Wertpapieraufsicht SEC hervor.
Bitcoin wird aktuell mit einem geringen Volumen von nur 2,3 Milliarden US-Dollar täglich gehandelt, erklärt James Butterfill, Head of Research von CoinShares, im Vergleich zu elf Milliarden US-Dollar pro Tag zu Beginn dieses Jahres.
Damit reagieren die Märkte deutlich sensibler auf große Transaktionen.
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Bitcoin: Weitere Gründe für den Kursrücksetzer am Freitag
Es gibt laut Butterfill noch fünf weitere Gründe für die rasante Talfahrt der digitalen Währung:
- Viele Marktteilnehmer:innen haben erkannt, dass die SEC-Zulassung eines Bitcoin-ETF in den USA doch nicht unmittelbar bevorsteht.
- Der jüngste Preisrückgang kann teilweise auf die strengen Maßnahmen der SEC gegen US-Kryptobörsen zurückgeführt werden. Diese führten auch zu einem deutlichen Rückgang des Handelsvolumens, insbesondere bei Stablecoins.
- Die Zinsen für 3-Jahreszeiträume in den USA erreichten den höchsten Stand seit 20 Jahren. Bitcoin war in den vergangenen Jahren regelmäßig der erste Wert, der auf Zinsänderungen reagierte, so dass die aktuellen Entwicklungen aus Butterfills Sicht möglicherweise ein Vorbote eines breiteren Einbruchs in anderen Anlageklassen sein könnte.
- Befürchtungen über den wirtschaftlichen Abschwung in China, der mit der einsetzenden Deflation an Fahrt gewinnt, belasteten vergangene Woche zusätzlich den Kryptomarkt. Mittelfristig dürfte eine Schwäche des chinesischen Finanzsektors dem Krypto-Sektor jedoch Aufwind geben.
- Am Freitag, 18. August, wies der Bitcoin aus Butterfills Sicht seine niedrigste 30-Tage-Volatilität seit Beginn der Aufzeichnungen auf. In der Vergangenheit führte dies zu deutlichen Kursbewegungen.
Bitcoin und Co: Jetzt einsteigen oder lieber doch nicht?
Auch heute, am Montag, krebst der Bitcoin-Kurs laut Daten von Coinmarketcap um die Mittagszeit noch knapp um die 26,000-US-Dollar-Marke herum.
- Anfang August lag der Kurs noch bei knapp 29,000 US-Dollar.
- Anfang November 2021 lag der Kurs noch bei knapp 67,000 US-Dollar, dem bisherigen Allzeithoch. Das ist gefühlt schon ganz schön lange her.
Bei Ethereum sieht die aktuelle Situation aber auch nicht viel besser aus. Der Kurs der zweitgrößten Kryptowährung liegt zum gleichen Zeitpunkt wie die Bitcoin-Datenabfrage um die 1,666 US-Dollar.
- Im April hatte der Kurs sein bisheriges Jahreshoch mit 2,100 US-Dollar erreicht.
- Nur so zum Vergleich: Anfang November 2021 lag der Ethereum-Kurs noch bei seinem bisherigen Höchststand von knapp 4,700 US-Dollar.
Manche Investor:innen werden diesen Kursrücksetzer als guten Investmentzeitpunkt nutzen und nachkaufen. Andere, vor allem vorsichtigere Investor:innen, werden wohl weiterhin die Finger von Kryptowährungen lassen.
Für Einsteiger:innen sind Kryptowährungen auch eh nur bedingt geeignet, da sie viel Recherche erfordern und viel stärker schwanken als ETFs und Aktien.