Adrians Krypto-Update Bitcoin-Revolution: Vom Wertspeicher zur Defi-Integration
Der Bitcoin steigt und steigt und steigt – seit seiner Etablierung im Durchschnitt über 100 Prozent im Jahr und trotz einer aktuellen Flaute auch seit Beginn dieses Jahres schon um 30 Prozent. Dieser langfristig beständige Aufwärtstrend untermauert den Stellenwert von Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel, das mittlerweile von immer mehr Investoren und Finanzakteuren respektiert wird.
Innovative Mitglieder der Krypto-Branche sehen in der ältesten und größten Kryptowährung aber noch viel mehr: So soll Bitcoin eine Alternative für Fiat-Währungen und deren typische Anwendungsfälle bieten. Das Krypto-Protokoll Stacks will dies mit modernster Technologie aus dem dezentralen Finanzwesen (Defi) erreichen – und dabei die essenziellen Grundlagen Dezentralität und Sicherheit von Bitcoin erhalten.
Stacks: Kreditvergabe auf Bitcoin-Basis
Stacks ist ein auf Bitcoin aufbauendes Protokoll, das die Anwendung von Smart Contracts und dezentralen Anwendungen (dApps) ermöglicht – zwei Bestandteile für die Automatisierung und Verbesserung von Finanzdienstleistungen durch Krypto-Technologie. Das Stichwort hierfür lautet Proof of Transfer.
Dafür kommen zwei Akteure ins Spiel: Miner, wie wir sie bereits bei Bitcoin kennen, und Stacker. Miner im Stacks-Netzwerk „minen“ keine neuen Coins, wie es etwa bei Bitcoin der Fall ist. Stattdessen schicken sie bereits existierende Bitcoin (BTC) an das Netzwerk, um neue Stacks-Token (STX) zu verdienen.
Stacker hingegen sind diejenigen, die STX-Token besitzen und sie für einen bestimmten Zeitraum „stacken“, das heißt sie in einer Wallet sperren, um das Netzwerk zu unterstützen. Das Wort erinnert nicht zufällig an „Staking“, denn der Prozess ähnelt dem Sperren von Assets zur Validierung von Transaktionen. Jedoch werden hierbei keine Transaktionen validiert und die Belohnung wird in Bitcoin ausgezahlt.
Stacks wird bereits heute praktisch im Bereich der Dezentralen Finanzen (Defi) eingesetzt, indem es Bitcoin in Anwendungen integriert, die auf herkömmlichen Blockchains nicht möglich wären. Ein konkreter Anwendungsfall ist die Plattform Alex, die es Nutzern ermöglicht, Bitcoin für Kredite zu verwenden, Zinsen zu verdienen und in Liquiditätspools zu investieren. Dies schafft Möglichkeiten, Bitcoin aktiv zu nutzen, statt nur zu halten.
Ein weiteres Beispiel ist die Integration von sBTC, einer synthetischen Version von Bitcoin, die in Defi-Anwendungen für den Handel oder Kredite eingesetzt wird, ohne die Bitcoin-Blockchain direkt zu belasten. Erst am 28. August erfuhr das Protokoll mit dem sogenannten „Nakamoto“-Upgrade eine Steigerung seiner Anwendungsfähigkeiten mit höherer Flexibilität und Schnelligkeit.
Babylon ermöglicht „Bitcoin-Zinsen“
Der zweite Anwendungsfall zeigt auf aufregende Weise, wie Bitcoin mit einem Prinzip anderer Blockchains verbunden werden kann: dem Staking, also dem Erhalt von Rendite für das Bereitstellen von Vermögenswerten.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Die Babylon Chain, die am 22. August in Betrieb ging, ermöglicht BTC-Inhabern künftig, ihre ungenutzten Vermögenswerte zur Sicherung von Proof-of-Stake (PoS) Systemen wie Ethereum zu nutzen. Durch ein selbstverwahrtes Staking-Skript werden die Bitcoins sicher gespeichert und für die sogenannte Konsensvalidierung – die Gültigkeitsprüfung für Transaktionen – genutzt, wobei die Besitzer jederzeit die volle Kontrolle behalten.
Dieser auf ein Minimum an Vertrauen basierende Ansatz verbindet Bitcoin direkt mit der Sicherheitsinfrastruktur von Proof-of-Stake-Netzwerken, wodurch Bitcoin-Inhaber nicht nur von einer potenziellen Wertsteigerung, sondern auch von Staking-Belohnungen – also zinsähnlichen Renditen – profitieren können. Er stellt einen weiteren, modernen Anwendungsfall von Bitcoin dar.
Über den Autor
Adrian Fritz verantwortet als Head of Research die Forschungsabteilung von 21.co. Das Unternehmen ist die Muttergesellschaft von 21 Shares, einem Emittenten von Krypto-ETPs.