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  • Bitcoin: Warum sich der Kurs aktuell kaum vom Fleck rührt

Von Lesedauer: 5 Minuten
Collage mit Bitcoin-Symbol
Collage mit Bitcoin: Die Erlaubnis für einen Bitcoin-Spot-ETFs in den USA hat nur ganz kurzfristig zu einem Kursanstieg der Kryptowährung geführt. | Foto: Canva

Am 31. August hat der erste Bitcoin-Spot-ETF in den USA grünes Licht bekommen. Trotzdem bewegt sich der Kurs der Kryptowährung aktuell kaum.

Dabei gleicht die Nachricht in der Branche einer kleinen Sensation. Denn zahlreiche Asset Manager haben seit vielen Jahren versucht, genau diese Erlaubnis zu erhalten.

 

Das Besondere an der Erlaubnis für Grayscale Investments ist die Tatsache, dass sie einen sogenannten Spot-ETF auflegen dürfen. Bisher durften in den USA nur Bitcoin-ETF aufgelegt werden, die auf Termingeschäften basieren und nicht mit direkten Bitcoin-Investments hinterlegt sind.

Über den Spot-ETF könnten Privatanleger:innen und Institutionelle nun auch in den USA direkt in die Kryptowährung investieren. Der Bitcoin-Kurs stieg daraufhin Ende August auf knapp 28.000 US-Dollar an. Nach Angaben von Coinmarketcap liegt er inzwischen aber wieder nur noch bei knapp 25.750 US-Dollar. Das entspricht einem Minus von 8,7 Prozent innerhalb weniger Tage (Stand: 5. September 2023).

In den Vorjahren hatten ähnliche Sensationsnachrichten oftmals für größere und länger anhaltende Kurssprünge der Kryptowährung gesorgt.

Warum also geht es diesmal nicht bergauf?

Bitcoin: Woran liegt es, dass der Kurs so stagniert?

Die Hauptursache für den aktuell stagnierenden Kurs ist der Rückgang der Handelsaktivitäten beim Bitcoin in diesem Jahr. Insgesamt gingen diese im bisherigen Jahresverlauf 2023 an vertrauenswürdigen Börsen deutlich zurück. Der tägliche Handelsumsatz liegt laut Angaben von Coinshares bei durchschnittlich sieben Milliarden US-Dollar.

Zum Vergleich: 2021 und 2022 lag das Handelsvolumen im Durchschnitt noch bei 13,8 Milliarden US-Dollar beziehungsweise elf Milliarden US-Dollar.

 

James Butterfill, Head of Resarch von Coinshares, beobachtet aktuell folgende Reaktionen verschiedener Marktteilnehmer:innen:

  • Zahlreiche Market Maker ziehen sich zurück. Einige der Akteure arbeiten nur noch an fünf Tagen in der Woche im 24-Stunden-Betrieb und nicht mehr wie sonst täglich.
  • Darüber hinaus hat die geringe Volatilität des Marktes die Möglichkeiten für Daytrading verringert.
  • Auch Privatanleger:innen sind in diesem Jahr nicht sonderlich aktiv.

Zwar schwankt der Handel mit Bitcoin auch saisonal. In fünf der vergangenen sieben Jahre lag das durchschnittliche Handelsvolumen laut Angaben von Coinshares im dritten Quartal (Sommer) unter dem jeweiligen Jahresdurchschnitt. 

Seit dem zweiten Quartal dieses Jahres gehen die Handelsvolumina jedoch so stark zurück, dass der Zustand Butterfill an die Handelsaktivitäten in der Zeit vor der Hausse in den Jahren 2019/2020 erinnert.

Warum wird der Bitcoin weniger gehandelt?

Der anfängliche Anstieg während der Hausse 2019/2020 wurde laut Butterfill in erster Linie durch eine wachsende Zahl an Anleger:innen angeheizt, die andere Kryptowährungen gegen Bitcoin handelten und in verschiedene Fiat-Währungen umtauschten.

Ende 2021 beobachtete Butterfill einen deutlichen Anstieg des Bitcoin-Handels auch gegen US-Dollar-gedeckte Stablecoins. Dieser Trend korrelierte stark mit dem wachsenden Appetit der Anleger:innen auf den US-Dollar, insbesondere als sich abzeichnete, dass die US-Notenbank eine Zinserhöhung plante. Während dieses Zeitraums liquidierten die Anleger:innen ihre Bitcoin-Bestände zugunsten von Stablecoins in US-Dollar.

 

Dies erklärt jedoch nicht in vollem Umfang den Rückgang des Handelsvolumens in diesem Jahr. Deutlicher wird es aus Butterfills Sicht beim Blick auf die Daten der einzelnen Börsen.

So spiele Binance laut Butterfill eine bedeutende Rolle bei dem im März 2023 beobachteten Rückgang des Handelsvolumens, der mit zwei wichtigen Ereignissen zusammenfiel.

  • Erstens beendete Binance eine einjährige Senkung der Handelsgebühren.
  • Zweitens kündigte die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) eine Regulierung der Börsen an, die strenger war als viele Marktteilnehmer:innen erwartet hatten.

Diese beiden Events führten zu einem deutlichen Rückgang des Handelsvolumens im Vergleich zu früheren Jahren.

Wie geht es jetzt für den Kurs des Bitcoin weiter?

Auch wenn der Krypto- und Bitcoinmarkt derzeit wenig dynamisch erscheint, gibt es aus Butterfills Sicht Gründe für Optimismus:

Langfristige Trends deuten auf steigende Handelsvolumina des Bitcoin hin, und auch kurzfristige Daten deuten auf einen erneuten Aufschwung hin.

Darüber hinaus übertreffe das Bitcoin-Handelsvolumen laut Butterfill, immer noch das der London Stock Exchange, der sechstgrößten Börse der Welt.

Im April kommenden Jahres steht außerdem noch das berühmte Halving der Belohnungen für Miner an. Dieses Ereignis findet alle vier Jahre statt und hat bisher im Herbst oder Winter des Vorjahres immer zu Kurssprüngen beim Bitcoin gesorgt.

Ob das diesmal auch der Fall sein wird, wird sich allerdings erst zeigen.

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