Bitcoin und Co AGI-Chef keilt gegen Kryptowährungen
In einer öffentlichen Podiumsdiskussion in London ließ der Chef der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors, Andreas Utermann, sehr deutlich heraus, was er von Kryptowährungen hält. „Ich persönlich bin überrascht, dass die Finanzaufsicht nicht härter durchgegriffen hat“, sagte er einem Reuters-Bericht zufolge.
Wobei man unter „durchgreifen“ ja noch „regulieren“ verstehen könnte. Aber Utermann wurde konkreter: „Man hätte es verbieten sollen.“ Als Grund sieht er den Umstand, dass Anleger über Kryptos viel Geld verloren haben.
Die Zahlen geben ihm bislang recht. So handelt es sich einer Studie zufolge bei 80 Prozent aller bisherigen sogenannten Initial Coin Offerings (ICO) um Betrug. Bei solchen Angeboten können Anleger digital erzeugte Einheiten (Token) kaufen, die Vermögensgegenstände repräsentieren. Dieser Markt ist bisher nicht reguliert und die Webseite Deadcoins.com zählt mittlerweile 934 tote Token.
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Trotzdem gibt sich zumindest die britische Aufsicht nicht ganz so offensiv. So saß der Behördenchef Andrew Bailey mit im Podium und bezeichnete Utermanns Forderung als „recht heftig“. Allerdings hätten Kryptowährungen in der Tat keinen wirklichen inneren Wert.
Echter Gegenwind kommt – nicht wirklich verwunderlich – aus der Krypto-Ecke. So bezeichnet der Schweizer Vermögensverwalter und ICO-Advisor Jürgen Kob Utermanns Aussage als unqualifiziert. „Diese neue Anlageklasse zu ignorieren und (noch schlimmer) so pauschal abzukanzeln, zeigt (meinem Empfinden nach) wenig Professionalität“, schreibt er auf Linkedin.