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Finanzplaner Manuel Wicke zur Regulierung Bitte mit dem Menschen im Fokus

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Das mag als Forderung zunächst recht idealistisch anmuten, verfolgt aber ein ganz praktisches Ziel im Sinne des Kundennutzens: Es geht dabei einerseits um eine qualifizierte kundenorientierte Beratung und andererseits um mehr Finanzbildung für alle, um mehr Wissen bei Kunden und Beratern.

Die Umsetzung einer solchen Forderung sollte also bereits damit beginnen, finanzielle und wirtschaftliche Zusammenhänge in der schulischen und beruflichen Ausbildung zu verankern. Wesentliche Zusammenhänge sollten allen klar sein, etwa dass eine überdurchschnittliche Rendite in der Regel mit einem höheren Risiko verbunden ist oder dass eine sinnvoll diversifizierte Beteiligung an mehreren Unternehmen und Branchen langfristig zu mehr Sicherheit und Rendite führt als eine Fokussierung auf einzelne.

Vielversprechende Lösungsansätze sind die kontinuierliche Weiterbildung der Finanzberater sowie die Aufstellung eines Regelwerks, welches nachvollziehbar, einfach umsetzbar und sanktionsbewehrt ist.

Die Standesregeln des Financial Planning Standards Board

Ein gutes Beispiel dafür sind die Standes- und Ethikregeln des Financial Planning Standards Board (FPSB), die für alle Zertifikatsträger bindend sind. Diese definieren Berufsbilder, Ethikregeln und Grundsätze zur ganzheitlichen Beratung sowie Praxisstandards für den Finanzplanungsprozess. Dabei sind die dort aufgeführten Anforderungen an die Kundenberatung und Finanzplanung ausdrücklich als Mindeststandards zu verstehen.

Der erste und wichtigste Grundsatz ist der Vorrang des Kundeninteresses. Dieses Interesse muss Leitgedanke in allen Schritten der Beratung und Planung sein. Ergänzt wird der Leitgedanke durch konkrete Attribute in der Finanzberatung wie Integrität, Objektivität, Fairness, Professionalität, Kompetenz, Vertraulichkeit und Sorgfalt.

Diese Attribute sind für gute Finanzberater zwar selbstverständlich – trotzdem unterwerfen sich Zertifikatsträger wie der European Financial Advisor, Certified Financial Planner, Certified Generations Advisor und Certified Foundation and Estate Planner einer kontinuierlichen Weiterbildungsverpflichtung, die auch die laufende Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und den Regeln des Berufs beinhaltet.

Unterstützung und Sanktionen im Netzwerk für die Finanzberatung

Sollte es zu Verstößen gegen die Regeln kommen, verfügt der Verband über eigene Sanktionsmöglichkeiten und eine eigene Ehrengerichtsbarkeit. Bevor es aber so weit kommt, kann sich der Zertifikatsträger in einem umfangreichen Kontaktnetz mit anderen Experten austauschen, Hilfe erhalten und sich an Mitglieder des Vorstands und des Ehrengerichts wenden.

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