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Bitte Ruhe bewahren! „Großbritannien ist nicht wichtig“

Uwe Zimmer ist Geschäftsführer bei Fundamental Capital in Köln.
Uwe Zimmer ist Geschäftsführer bei Fundamental Capital in Köln.

Natürlich ist das Vereinigte Königreich ein wichtiger Handelspartner. Und natürlich sind die Briten wichtige Abnehmer kontinentaler Güter. Aber entscheidend für die Staaten des Festlands sind sie nicht. Deshalb ist es fast egal, ob sie gehen oder nicht. Zumindest für die Märkte.
Die haben bereits beide Szenarien durchgespielt. Der Schock der ursprünglichen Entscheidung traf die Börsen fast unvorbereitet. Die Händler konnten es kaum glauben, dass die Briten sich wirklich aus der EU verabschieden wollen. Entsprechend heftig fielen die Reaktionen aus. Fast panisch wurde gehandelt. Doch nach kurzer Zeit kehrte bereits wieder Ruhe ein. Ein fester Fahrplan für Verhandlungen wurde versprochen, ein klar definierter Austritt, der in gegenseitigem Respekt und mit Kompromissen auf beiden Seiten vollzogen werden sollte.

Doch so läuft es nicht. Die EU bleibt zurecht hart gegenüber Teilforderungen aus Großbritannien. Die Briten denken immer noch, ohne sie geht es nicht. Doch die Zeit läuft ab und es scheint so, als bluffe die EU nicht und als verzocke die britische Regierung gerade die Zukunft des Landes.

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Die Märkte lassen diese Volten fast unberührt. Kurze Ausschläge werden auf mittlere Sicht wieder egalisiert, echte Verwerfungen sind nicht in Sicht. Warum? Weil es fast egal ist, wie der Brexit abläuft. Es wird für einige Firmen auf dem Festland schwierig werden, aber auch diese werden weiter mit den Briten Geschäfte machen. Die Briten werden weiterhin Autos vom Festland kaufen und nicht nur aus Japan oder Korea. Sie werden französischen Käse importieren und italienischen Wein. Vielleicht sogar deutsche Wurst.

Das Handelsvolumen wird vielleicht sinken, doch es verschwinden nur Teilbereiche. Härter trifft es vielleicht die britischen Banken oder die gesamte City. Aber auch dafür existieren bereits Pläne. Möglich, dass Frankfurt oder Paris profitieren, aber auch das bewegt sich volkswirtschaftlich betrachtet eher im geringen Prozentbereich.

Die Märkte machen sich diese Sicht zu Eigen und lassen sich vom Brexit-Geschacher nicht großartig bewegen. Das sollten Anleger auch tun. Es gibt mit und ohne die Briten in der EU viele gute Firmen, die gutes Geld verdienen und langfristig Erfolg versprechend aufgestellt sind. Wer diese findet, wird gewinnen.

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