Björn Drescher „Mifid II für die meisten Marktteilnehmer ein Drama“
Im Theater der Finanzindustrie erwarten die Berater und Vermittler vor dem Vorhang mit Spannung und in andächtiger Stille die Implementierung jener Vorgaben in ihre Fondsplattformen, die Mifid II ihnen zukünftig verordnet.
Hinter dem Vorhang und den Kulissen arbeiten Asset Manager und Finanzinstitute noch fieberhaft an eben dieser Umsetzung. Die Herausforderungen sind nicht gerade trivial, betreffen sensible Bereiche, und das verbliebene Zeitfenster weniger Monate erscheint ambitioniert.
Wertschöpfungskette harmonisieren
Umso mehr, als die Beantwortung von Fragen, wie beispielsweise die nach dem Ausweis der Vollkosten und Zuwendungen, nach der technischen Umsetzung der Telefonmitschnitte oder auch nach den Anforderungen an jene Geeignetheitserklärung, die das Beratungsprotokoll ersetzen soll, wohl kaum Aufschub bis zum Jahresende duldet.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Schließlich müssen sich die aufeinanderfolgenden Mitglieder der Wertschöpfungskette ja auch noch abstimmen, den Datenaustausch und die „Wordings“ im Umgang mit den gemeinsamen Kunden harmonisieren.
Mifid II nur für Wenige ein Lustspiel
Alle Beteiligten sind gut beraten, den Spätsommer und Herbst konsequent zu nutzen und so weit im Voraus zu denken, wie es ohne die Zulieferung von Informationen Dritter geht, auf die man angewiesen ist.
Anschließend verbleibt nicht mehr viel Zeit vor der Premiere des Stücks „Mifid II“. Das wird übrigens, wie sich immer deutlicher abzeichnet, nur für wenige Marktteilnehmer ein Lustspiel werden, für die meisten wohl eher ein Drama.