An Black Friday (24. November) und Cyber Monday (27. November) gehen inzwischen auch immer mehr Deutsche – allen wirtschaftlichen Krisen zum Trotz – gerne auf Schnäppchenjagd. Laut einer umfangreichen Analyse der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PWC) fällt die Kaufbereitschaft europaweit in diesem Jahr wieder höher aus als 2022. Vor allem in Deutschland sind die Befragten 2023 spendabel. Während die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben im Vorjahr bei etwa 249 Euro lagen, werden in diesem Jahr schätzungsweise 281 Euro ausgegeben. Mit einem deutlich geringeren Budget planen die Befragten in Polen. Hier sind es rund 214 Euro – aber dennoch zehn Euro mehr als im Vorjahr.

Im Schnitt werden die Europäer 2023 etwa 244 Euro an den Aktionstagen ausgeben. Das entspricht einem Anstieg der Pro-Kopf-Budgets von etwa 7,5 Prozent gegenüber 2022.

Black Friday und Cyber Monday: Handelsverband prognostiziert 5,8 Milliarden Euro Umsatz  

Der Handelsverband Deutschland rechnet im deutschen Einzelhandel dieses Jahr mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Damit würde der Anteil von Black Friday und Cyber Monday am gesamten Weihnachtsumsatz des Einzelhandels bei 4,8 Prozent liegen. 

Geplante Ausgaben zum Black Friday
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Schnäppchenjagd: Diese Kategorien sind besonders gefragt

Der Black Friday stammt ursprünglich aus den USA. Dort wird er immer am Freitag nach Thanksgiving begangen. Die Verkaufsveranstaltung des Einzelhandels soll den Konsum vor Weihnachten ankurbeln. Im Laufe von Black und Cyber Week bieten Geschäfte und Onlineshops deshalb Waren zu Rabattpreisen an. Besonders gefragt sind in diesem Jahr Produkte aus den Bereichen Kleidung, Elektronik und Schuhe. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Statista, für die mehr als 1.000 Personen zwischen 18 und 80 Jahren befragt wurden.   

Lieblingskategorien Black Friday
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„Ich brauche nichts“ als Hauptgrund gegen die Schnäppchenjagd

Es gibt jedoch auch diejenigen, die sich dem Konsum am Black Friday bewusst entgegenstellen. Einer Umfrage des Online-Preisvergleichsportals Idealo und des Marktforschungsunternehmens Kantar zufolge tun die meisten dies, weil sie „nichts brauchen“ (65 Prozent). Mehr als die Hälfte der 2.000 Befragten meidet solche Verkaufsevents generell (56 Prozent) oder verfügt derzeit nicht über die nötigen finanziellen Mittel (56 Prozent).

Gründe gegen Shopping am Black Friday
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Darüber hinaus zeigen sich auch Unterschiede zwischen den Altersgruppen. So zeigen Angehörige der jüngeren Altersgruppen der Idealo-Umfrage zufolge ein überdurchschnittlich hohes Interesse am Event. Über 70 Prozent der zwischen 1995 und 2009 Geborenen planen, in diesem Jahr am Black Friday auf Schnäppchenjagd zu gehen. In der Gruppe der zwischen 1946 und 1964 Geborenen sind es lediglich 43 Prozent.

Doch trotz ihrer grundsätzlich höheren Teilnahmebereitschaft äußern sich jüngere Konsumenten kritischer als ihre Eltern und Großeltern. Über die Hälfte der befragten Gen-Z-ler pflichten der Aussage bei, der Black Friday sei aufgrund von Klimakrise und übermäßigem Konsum nicht mehr zeitgemäß. Unter den Babyboomern liegt die Zustimmung hier bei gerade einmal 22 Prozent.