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  • Blackpoint AM: „Wollen den besten Mischfonds der Welt haben“

Von , in FondsLesedauer: 9 Minuten
Svilen Katzarski (links) und Eduardo Mollo Cunha im Gespräch mit Christoph Fröhlich und Malte Dreher (DAS INVESTMENT)
Svilen Katzarski (links) und Eduardo Mollo Cunha im Gespräch mit Christoph Fröhlich und Malte Dreher (DAS INVESTMENT) | Foto: Blackpoint AM

Im Fondsgeschäft gibt es sie noch, die leisen Erfolge. Während andere Manager gerne in der ersten Reihe stehen, hat Svilen Katzarski bei der Degussa Bank im Verborgenen eine beeindruckende Bilanz aufgebaut: Über 30 Awards in 16 Jahren, ein verwaltetes Vermögen von einer Milliarde Euro und eine konstant gute Performance auch in schwierigen Marktphasen.

Nun wechselt der 45-Jährige zur Investmentboutique Blackpoint Asset Management. Katzarski wird Co-Manager des Blackpoint Evolution Fund. Im exklusiven Interview sprechen Katzarski und Blackpoint-Gründer Eduardo Mollo Cunha über mutige Entscheidungen, die Balance zwischen mathematischer Präzision und Marktintuition sowie die oft unterschätzte Kraft kleiner Teams.

DAS INVESTMENT: Herr Mollo Cunha, Blackpoint Asset Management ist drei Jahre am Markt. Wie fällt die Bilanz aus?

Eduardo Mollo Cunha: Der Start im Jahr 2022 war eine Herausforderung. Doch die Entwicklung zeigt, dass unser Konzept funktioniert: Der Blackpoint Evolution Fund wächst kontinuierlich. Das ist bemerkenswert, insbesondere in einem Umfeld, in dem Mischfonds kritisch betrachtet wurden. 2023 lief es gut, und in diesem Jahr liegen wir bei einem Plus von 12 Prozent. Das entspricht dem ersten Quintil innerhalb unserer Morningstar-Vergleichsgruppe in beiden Jahren.

Wo steht Blackpoint jetzt?

Mollo Cunha: Mit Nettomittelzuflüssen seit dem Start in Höhe von 270 Millionen Euro und einer überdurchschnittlichen Performance in den letzten zweieinhalb Jahren sind wir auf Kurs! Auch unsere B2B2C-Plattform „Blackpoint Digital“ entwickelt sich kontinuierlich weiter und verwaltet heute in etwas mehr als 60 Depots rund 55 Millionen Euro. Das unterstreicht das Vertrauen der Berater und ihrer Anleger.

Svilen Katzarski wechselt von der Degussa Bank zu Blackpoint Asset Management
Svilen Katzarski wechselt von der Degussa Bank zu Blackpoint Asset Management © Blackpoint AM

Herr Katzarski, Sie waren 16 Jahre bei der Degussa Bank und eine Konstante im Fondsmanagement. Was hat Sie zum Wechsel bewogen?

Svilen Katzarski: Es war eine schleichende Veränderung. Trotz hervorragender Performance und zufriedener Kunden wurde das Fondsgeschäft zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Das ist auf Dauer frustrierend.

Mollo Cunha: Man muss sich das einmal vorstellen: Da gewinnt jemand über die Jahre hinweg 30 Awards, liefert konstant erstklassige Ergebnisse – und trotzdem werden seine Fonds nicht mehr aktiv vertrieben. Das ist nicht nur frustrierend, sondern eine Verschwendung von Potenzial.

Herr Katzarski, Sie landen Jahr für Jahr in vielen Kategorien bei den Top 1 Prozent. Mit Ihrer Bilanz hätten Sie auch zu einer großen Fondsgesellschaft gehen können...

Katzarski: Ein großes Haus kam für mich nicht in Frage. Ich habe in meiner Karriere die Vorteile kleiner Teams schätzen gelernt – maximal zwei bis vier Personen, aber dafür mit viel Verantwortung und Gestaltungsfreiheit. Bei Blackpoint finde ich genau diese Konstellation: ein spezialisiertes Team mit allen notwendigen Strukturen für Asset Management, Marketing und Vertrieb.

Sie haben Ökonometrie studiert. Das legt einen stark mathematischen Ansatz nahe. Wie viel Raum bleibt da noch für Intuition im Portfoliomanagement?

Katzarski: Ja, ich liebe die Mathematik, das stimmt. Sie spielt auch eine zentrale Rolle in meinem Investmentprozess. Aber Portfoliomanagement ist weit mehr als reine Zahlenspielerei. Es erfordert einen ausgewogenen Mix aus quantitativen Methoden und jahrelanger Erfahrung am Kapitalmarkt. Nur so lassen sich fundierte und vernünftige Entscheidungen treffen.

Svilen Katzarski hat einen sehr guten Track Record als Fondsmanager und gewann in der Vergangenheit zahlreiche Preise
Svilen Katzarski hat einen sehr guten Track Record als Fondsmanager und gewann in der Vergangenheit zahlreiche Preise © Blackpoint AM

Können Sie das an einem konkreten Beispiel verdeutlichen?

Katzarski: Nehmen wir die Situation 2021/22: Die Zinsen waren niedrig, und kaum jemand rechnete mit einer anhaltenden Inflation. Ich habe die Entwicklung jedoch anders eingeschätzt und frühzeitig die Zinssensitivität im Portfolio massiv reduziert. Das war keine rein mathematische Entscheidung, sondern das Ergebnis  einer umfassenden Analyse der volkswirtschaftlichen Entwicklung und der notwendigen Anpassungen darauf.

Mollo Cunha: Die Fähigkeit, Entwicklungen vorausschauend zu erkennen und entsprechend zu handeln, macht Svilen für uns so wertvoll. Im Jahr 2022 erzielte er in vielen Bereichen eine positive Performance – etwas, das nur wenigen Managern in Deutschland gelang.

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Was bedeutet der Schritt für das Blackpoint-Team?

Mollo Cunha: In einem Investmentteam ist entscheidend, dass sich die Portfoliomanager gegenseitig ergänzen. Svilen bringt mit seiner Expertise in makroökonomischer Analyse, Emerging Markets und speziellen Anleihenbereichen, insbesonders bei Finanzanleihen, genau die Kompetenzen ein, die unser Team bereichern. Unser Ziel ist es, den Blackpoint Evolution Fund zu einem der besten Mischfonds der Welt zu entwickeln. Dafür benötigen wir Fachleute wie Svilen, Alex oder Marcel, die über viele Jahre hinweg nachweislich Mehrwert schaffen können.

Wird es bei Blackpoint in diesem Zuge auch neue Produkte geben?

Mollo Cunha: Der Evolution Fund bleibt unser Hauptprodukt, in das auch wir und unsere Familien selbst stark investiert sind. Gleichzeitig sind wir natürlich offen für spezielle Mandate, sofern wir hierfür Ankerinvestoren gewinnen können - insbesondere in den Bereichen, in denen unsere Fondsmanager ihre größte Expertise haben.

Befragen Svilen Katzarski zu seinen Plänen: Malte Dreher (Herausgeber DAS INVESTMENT, links) und Christoph Fröhlich (Chefredakteur)
Befragen Svilen Katzarski zu seinen Plänen: Malte Dreher (Herausgeber DAS INVESTMENT, links) und Christoph Fröhlich (Chefredakteur) © Blackpoint AM

Die Aufgaben zwischen Ihnen scheinen klar verteilt: Herr Mollo Cunha, Sie stehen im Spotlight und sprechen mit Investoren. Und Herr Katzarski arbeitet lieber im Maschinenraum. Täuscht der Eindruck?

Mollo Cunha: Svilen erinnert mich ein bisschen an Lionel Messi – er will keine große Öffentlichkeit, sondern einfach sein Spiel machen. Aber seine Leistung spricht für sich.

Svilen Katzarski (lacht): So ganz stimmt der Vergleich nicht. Aber ja, ich fokussiere mich lieber auf meine Kernaufgabe: das Portfoliomanagement. Genau hier liegt meine Stärke, und hier fühle ich mich am wohlsten!

Welche konkreten Ziele haben Sie sich für die ersten zwölf Monate gesetzt?

Katzarski: Das Ziel ist stets dasselbe: wettbewerbsfähig zu sein und zur Spitze zu gehören. Ich bin sehr ehrgeizig und setze alles daran, mein Bestes zu geben. Mein persönlicher Anspruch stimmt vollkommen mit dem meiner neuen Kollegen überein: Wir wollen unseren Evolution Fund als Marktführer etablieren und kontinuierlich weiterentwickeln.

Mollo Cunha: Svilen hat vollkommen recht – unser Ziel ist es, weiterhin konstant in der Spitzengruppe unserer Vergleichsgruppe zu stehen. Mit ihm stärken wir unser Engagement, langfristigen Erfolg zu sichern und höchste Qualität im aktiven Fondsmanagement zu gewährleisten.

Eduardo Mollo Cunha gibt Einblicke in die Strategie von Blackpoint Asset Management
Eduardo Mollo Cunha gibt Einblicke in die Strategie von Blackpoint Asset Management © Blackpoint AM

Wird Herr Katzarski auch als Gesellschafter einsteigen?

Mollo Cunha: Neue Mitarbeiter und neue Gesellschafter sind zwei unterschiedliche Themen. Wir erweitern unseren Gesellschafterkreis nie überstürzt. Für eine Gesellschafterrolle ist eine gemeinsame Erfahrung über mehrere Jahre unerlässlich. Doch wenn sowohl die fachliche Arbeit als Fondsmanager als auch die persönliche Ebene stimmen,  steht einer solchen Entwicklung im Laufe der Zeit nichts im Wege.

Um das Fußballbild nochmal aufzugreifen: Was hat ein guter Fondsmanager mit einem Trainer gemeinsam?

Katzarski: Ein guter Trainer arbeitet mit dem Team, das er hat, und macht daraus das Beste. Nicht das größte Budget entscheidet über den Erfolg, sondern die richtige Strategie und deren konsequente Umsetzung. Eintracht Frankfurt hat mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln die Europa League gewonnen – das zeigt, was möglich ist, wenn Strategie und Umsetzung stimmen.

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