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BlackRock-Analyse zum drohenden Handelskrieg Diese Anlageklassen sind besonders gefährdet

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Die Frage, welche Anlageklassen von einem Handelskrieg besonders betroffen wären, muss auf zwei Arten beantwortet werden. Generell gilt: Ein Handelskrieg schadet besonders Risikoanlagen wie Aktien, Unternehmensanleihen und Emerging-Market-Währungen. In früheren Risikophasen, die mit dem Welthandel zu tun hatten, kam es kurz nach dem Event zu einer Outperformance sicherer Häfen wie Gold und Yen-Anlagen. Innerhalb des Aktienuniversums sind im Fall eines Handelskrieges bei Dividendenaktien und defensiven Titeln geringere Kursrückgänge zu erwarten.

Die zweite Betrachtungsebene ist fundamentaler Natur und gibt Aufschluss darüber, wo ein Handelskrieg tatsächlich Werte zerstört. Dies ist der Fall bei Unternehmen, die infolge von Handelsbarrieren deutlich weniger Gewinn erzielen, deshalb niedrigere Aktienkurse und Dividenden aufweisen und möglicherweise zu schlechten Schuldnern werden. Auch hier befinden sich Aktien und Anleihen von Unternehmen mit starker Verwicklung in globale Wertschöpfungsketten unter den Verlierern.

Zudem könnte sich die Weltwirtschaft infolge eines Handelskonflikts verlangsamen. Staaten schlechter Bonität könnten das Vertrauen ihrer Investoren verlieren. Dies gilt insbesondere für Länder mit hohen Budgetdefiziten und hohen Schuldenständen. Kommt es beispielsweise infolge eines Handelskrieges zu einer Rezession in Europa, könnten die Risikoaufschläge südeuropäischer Staatsanleihen steigen.

Fazit: Deutschland würde stark unter einem Handelskrieg leiden

Ein möglicher Handelskrieg stellt eine große Gefahr für die deutsche Wirtschaft dar. Selbst eine Auseinandersetzung, die vordergründig nur zwischen den USA und China ausgetragen wird, hätte für die deutsche Exportwirtschaft erhebliche Folgen. Unternehmen sind hierzulande tief in die globalen Wertschöpfungsketten verwickelt, daher sollten die Bemühungen in Wirtschaft und Politik ganz klar darauf ausgerichtet sein, eine Eskalation der Lage zu vermeiden.

Besonders die stark exportorientierten Automobil- und Pharmaunternehmen würden in Deutschland zu den Verlierern eines Handelskrieges zählen. Aber auch die Zulieferbetriebe, die auf dem Papier eine geringe Exportquote aufweisen, wären betroffen.

Da ein Handelskrieg ökonomisch betrachtet viel Wert zerstören kann, ist die Suche nach den Gewinnern eines derartigen Szenarios schwer. Sichere Häfen gehören wohl aber ebenso wie Aktien und Anleihen eher weniger stark exportorientierter Unternehmen zu jenen Asset-Klassen, die besser abschneiden dürften.

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