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Blackrock-Gesprächsrunde zu Nachhaltigkeit Der Markt kann sich nicht auf Standards einigen

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Geht die EU voran, werden andere nachziehen

„Wir sehen im Moment noch einen großen Wildwuchs an Standards und Strategien“, sagt auch Mirjam Staub-Bisang. Gehe Europa voran, werden andere Länder und Regionen der Welt nachziehen, ist sich Bisang sicher, die auch das Schweiz-Geschäft bei Blackrock verantwortet. „Ein Drittel des Geschäfts mit Vermögenswerten läuft in Europa – das wird Auswirkungen haben.“

Als Bremsklotz erweisen sich dabei oft noch die Daten: „Man benötigt genügend Informationen zu den Unternehmen und muss die Datenqualität prüfen können“, sagt Analyst Giese. Der Trend der vergangenen Jahre sei positiv. Noch liefern aber längst nicht alle Firmen ausreichend Informationen zu ihren Nachhaltigkeitsbemühungen. „Daten sind das Schlüsselthema bei ESG-Investitionen“, so Giese. Der Weg sei noch lang, aber wer nachhaltig anlege, helfe mit: „Für Unternehmen setzt das Anreize, transparenter zu werden.“ Ein Beispiel dafür seien Chinas A-Aktien. Diese Firmen lieferten mittlerweile deutlich bessere Daten.

Ist der Markt auf Regeln wie die EU-Taxonomie vorbereitet? Viele Fondsgesellschaften hätten inzwischen Selbstverpflichtungen veröffentlicht – auch Blackrock, sagt Mirjam Staub-Bisang. Ziele seien, ESG-Kriterien in alle Strategien einzubinden, Anlegern mehr Auswahl zu bieten und bei Hauptversammlung sowie im Dialog mit den Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte ins Zentrum zu stellen. Ein gutes Zeichen: Blackrock sei nicht die einzige große Fondsgesellschaft, die nach dieser Maxime handele. „Mit vereinter Kraft wollen wir zum Wandel beitragen“, so Staub-Bisang.

Neben der finanziellen zählt auch die gesellschaftliche Rendite

Nicht nur im Fondsmanagement, auch in der Kundenberatung, wird sich einiges ändern, so die Blackrock-Expertin. So müssten Berater neben der Risikoneigung auch die Nachhaltigkeitspräferenzen des Kunden abfragen. Anpassungen seien bei Produktportfolio und Reporting nötig. Schließlich wolle der Kunde erfahren, was er mit seiner Investition bewirkt habe. „Neben der finanziellen zählt auch die gesellschaftliche Rendite“, so Staub-Bisang. Das gelte sowohl für Privatanleger als auch für institutionelle Investoren, die Regulierungen unterliegen. Sogenanntes Impact Investing dürfte daher immer mehr gefragt sein.

Das bestätigt MSCI-Experte Giese: „Die Nachfrage nach Daten zu Impact Investitionen hat stark zugenommen.“ Dafür hätten auch die Klimaziele der Vereinten Nationen gesorgt. Es sei allerdings nicht so einfach, die Wirkungen von Investitionen zu messen: „Wir werden in diesem Bereich noch neue Lösungen entwickeln.“ Einig sind sich die Experten, dass der Trend zu ESG anhält: „Nachhaltige Geldanlage wird zum neuen Mainstream“, so Mirjam Staub-Bisang.

Talk@BLK ist ein neues Gesprächsformat von Blackrock, bei dem monatlich Spezialisten des Vermögensverwalters mit Gästen über aktuelle Themen diskutieren.

Thema der kommenden Ausgabe am 17. September: Boom ohne Ende? Der ETF Markt von Morgen

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