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Blackrock-Manager Michael Krautzberger „Rentenfonds-Manager müssen heute viele Freiheitsgrade und Instrumente nutzen“

DAS INVESTMENT.com: In welchen Anleihesegmenten sehen Sie aktuell eindeutige Anzeichen einer Blase? Oder anders: Von welchen Segmenten sollten sich Investoren aufgrund eines signifikanten Rückschlagspotenzials auf absehbare Zeit fernhalten?

Michael Krautzberger: Eine Blase ist für mich eher etwas, wo Anlagererwartungen komplett überschossen sind und bei Sentimentänderung ein großer Rückschlag droht. Im Rentenmarkt sind die Renditen natürlich derzeit extrem niedrig, aber die Bank of Japan hat ja gerade begonnen, auch die Zehnjahresrendite als explizites Ziel zu managen beziehungsweise zu stabiliseren.

Hier handelt sich es weniger um eine Blase als um die Folgen von Zentralbankpolitik. Eine sehr rasche Umkehr der Zentralbanken ist aufgrund des Inflationsumfelds extrem unwahrscheinlich.

Als Auslöser für einen möglichen Kursrutsch am Rentenmarkt gilt die Angst vieler Bond-Anleger vor einer baldigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank Federal Reserve. Wann rechnen Sie mit einer Fortsetzung der Zinswende in den USA? Und welche Effekte erwarten Sie dadurch auf die Treasuries der Vereinigten Staaten sowie den weltweiten Anleihemarkt?

Wir erwarten den nächsten Zinsschritt im Dezember. Dann hat die Fed vermutlich nach Dezember 2015 im Ein-Jahres-Rhythmus vorsichtig die Zinsen erhöht. Während Sie damals noch vier Zinsschritte pro Jahr für die nächste Zeit vorhersagte, sind es aktuell nur noch zwei.

Wir denken, die Fed ist korrekt sehr behutsam vorzugehen. Daher erwarten wir auch nur moderate Auswirkungen auf die US Treasury Kurve, da die Zinsen nur etwas mehr als eingepreist steigen könnten.

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