BlackRock-Monatsbilanz für Juni Unternehmen müssen hohe Erwartungen erfüllen
Aus Sorge vor einer Wachstumsabkühlung hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im Juni auf geldpolitische Lockerung gesetzt. Gut möglich, dass die Fed bereits im Juli die Zinsen wieder senken wird – erstmals seit dem Jahr 2008. Auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt gehören die Zeiten der geldpolitischen Normalisierung eindeutig der Vergangenheit an. Beim EZB-Forum im portugiesischen Sintra stellte Notenbankchef Mario Draghi erstmals wieder Zinssenkungen sowie ein neues Ankaufprogramm für Anleihen in Aussicht.
Es scheint jedoch fraglich, ob die Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken wirklich helfen. So offenbart der zwischenzeitliche Absturz der mittelfristigen Inflationserwartungen auf ein neues Allzeittief von 1,1 Prozent, dass Anleger es der EZB derzeit nicht zutrauen, die Inflation wieder in Richtung des Zentralbankziels anzuheben.
Unternehmen unter Zugzwang
Im Einklang mit der Geldpolitik der Fed und EZB ging es an den Aktienmärkten im Juni vor allem dank steigender Bewertungen nach oben. Allerdings sind teurere Bewertungen in Zeiten fallender Zinsen keine Seltenheit – im Gegenteil.
Bei einer zehnjährigen Bundesanleiherendite von minus 0,3 Prozent und darunter sind Anleger verständlicherweise bereit, für den Gewinn eines Unternehmens ein vielfach Höheres für eine Aktie zu zahlen. Für weitere Kursanstiege an den Aktienmärkten im zweiten Halbjahr wird es dennoch notwendig sein, dass die Unternehmen diese erhöhten Bewertungen mit Leben füllen.
Aktuell sehen die Gewinnaussichten der Unternehmen für die nächsten Quartale durchaus gut aus, sodass sich in der zweite Jahreshälfte 2019 tatsachlich weiteres Kurspotential ergeben könnte. Eine Wiederholung der eindrucksvollen Wertentwicklung aus dem ersten Halbjahr sollten Anleger aus heutiger Sicht allerdings nicht erwarten.