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Aktualisiert am 24.10.2019 - 15:32 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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BlackRock-Monatsbilanz für September Value-Aktien liefern wieder Renditen

Die globalen Aktienmärkte konnten sich im September von den starken Rückschlägen im August erholen und bewegen sich wieder auf dem Niveau von Ende Juli. Trotz nach wie vor besorgniserregender (geo-)politischer Ereignisse, wie etwa dem Anschlag auf Ölförderstätten in Saudi-Arabien oder einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump, hatten wieder einmal die Zentralbanken einen großen Anteil am Kursanstieg.

Dabei scheint es einen Konsens von Japan über die Türkei bis hin nach Mexiko, die USA und die Eurozone zu geben: Überall auf der Welt schlagen immer mehr Notenbanken abermals den Weg in Richtung expansivere Geldpolitik ein. Seit Jahresbeginn wurden global bereits über 30 Leitzinssenkungen beschlossen. Mehr als 50 sind für die nächsten 12 Monate eingepreist.

Widerstand gegen lockere Geldpolitik wächst

Was vordergründig nach Einigkeit aussieht, sorgt hinter den Kulissen zunehmend für Sprengstoff. Behauptete Mario Draghi, scheidender Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), auf der letzten Pressekonferenz noch, dass eine eindeutige Mehrheit des EZB-Rats hinter den getroffenen geldpolitischen Entscheidungen steht, wird der Widerstand gegen die ultralockere Geldpolitik in der Eurozone immer deutlicher.

Zuletzt gipfelten diese Diskrepanzen in einem Paukenschlag: Das einzige deutsche Mitglied im Direktorium der EZB, Sabine Lautenschläger, kündigte überraschend ihren vorzeitigen Rücktritt an. Offenbar war sie nicht bereit, Draghis Abschiedsgeschenk, mit dem er die Märkte wieder einmal positiv überraschen konnte, mitzutragen.

Während Senkung des Einlagesatzes um 10 Basispunkte auf minus 0,5 Prozent sowie die Wiederaufnahme des Anleiheprogramm ab November erwartet wurden, gelang Draghi ein anderer Coup: Die Neuerung bei der Ausgestaltung des QE-Programms (Quantitative Easing). Die EZB kauft mit offenem Programmende solange Anleihen auf, bis die Inflation erkennbar wieder in Richtung 2-Prozent-Ziel konvergiert.

Dies alles geschieht wenige Wochen bevor Mario Draghi von Christine Lagarde abgelöst wird. Marktbeobachter fragen sich, ob die neue EZB-Chefin beide Lager vereinen kann, ob sie die lockere Geldpolitik weiterführt oder sie gezwungen ist, die geldpolitische Richtung zu verändern. Vieles spricht für eine Fortsetzung der Politik Draghis. Letztlich muss Lagarde hierzu aber zwingend die Gegner von Draghis aktueller Politik mit ins Boot holen.

Mögliches Comeback von Value-Aktien

Auch auf der anderen Seite des Atlantiks sind weitere Zinssenkungen nach den Zinsschritten im Juli und September alles andere als eine ausgemachte Sache. Zwar schwächelt auch die US-amerikanische Industrie, doch zahlreiche makroökonomische Faktoren deuten immer noch auf ein stabileres Wachstum hin.

Insbesondere die Indikatoren, welche die Stimmung der US-Binnenkonjunktur widerspiegeln, erwiesen sich zuletzt als äußerst robust. Sollten sich die Entspannungen im Konflikt zwischen den USA und China als nachhaltig entpuppen, könnte das zusätzlich für eine Stimmungsaufhellung in der US-Wirtschaft sorgen. Wenngleich ein umfassendes Abkommen in den kommenden Monaten nur schwerlich erreichbar scheint, so könnte zumindest eine kalkulierte Deeskalation des Konfliktes in greifbare Nähe rücken.

Die Aussicht auf eine mögliche Entspannung der amerikanisch-chinesischen Auseinandersetzung, gepaart mit der Verbesserung diverser makroökonomischer US-Fundamentaldaten, sorgte für ein lange nicht gesehenes Phänomen an den Aktienmärkten: Value-Aktien, die besonders günstig bewertet sind.

Substanzwerte verzeichneten in den vergangenen Wochen einen starken Preisanstieg und hängten Momentum-Titel ab. Sollten sich makroökonomische Indikatoren weiterhin verbessern, möglicherweise in Verbindung mit einem Ende der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken, könnte dies tatsächlich zu einem Comeback der Value-Aktien führen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.