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Gründe für die Herabstufung Blackrock vollzieht Kehrtwende bei chinesischen Aktien

Eine Angestellte in einer Fabrik für Funktionsfasern in Huaian, China
Eine Angestellte in einer Fabrik für Funktionsfasern in Huaian, China | Foto: Imago Images / VCG

China ließ Ende 2022 die strenge Null-Covid-Politik fallen – und viele Marktbeobachter erhofften durch das Reopening einen positiven Impuls für die Weltwirtschaft. Doch der ist bislang nicht nur ausgeblieben, vielmehr hat sich China zum Sorgenkind entwickelt.

Diese Entwicklung hat Folgen. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat kürzlich seine Einschätzung für chinesische Aktien von "übergewichten" auf "neutral" herabgestuft. Dieser Schritt kam für viele überraschend, insbesondere nachdem das Unternehmen Anfang des Jahres noch bullish für chinesische Aktien war.

Doch was hat zu dieser plötzlichen Kehrtwende geführt?

Die Folgen der Immobilienkrise

Ein Hauptgrund für die Herabstufung der chinesischen Aktien ist die anhaltende Krise im dortigen Immobiliensektor. Die Immobilienpreise in den Metropolen Chinas sind seit den 90er Jahren stark gestiegen, und viele Bürger aus der Mittelschicht haben ihre Ersparnisse in Immobilien investiert.

Doch in jüngster Zeit gibt es Bedenken hinsichtlich der finanziellen Stabilität einiger großer Immobilienentwickler in China, darunter Evergrande und Sunac China Holdings. Einige von ihnen kämpfen mittlerweile ums Überleben. Die chinesische Regierung hat zwar Maßnahmen ergriffen, um den Immobilienmarkt zu stabilisieren, doch die Unsicherheit bleibt bestehen.

 

Enttäuschende Wirtschaftszahlen aus China

Ein weiterer Faktor, der die Entscheidung von Blackrock beeinflusst hat, sind die enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China. Nach dem Ende der Null-Covid-Politik in China erwarteten viele einen starken Aufschwung der chinesischen Wirtschaft. Doch das Wirtschaftswachstum hat sich verlangsamt, und die politischen Anreize sind nicht mehr so stark wie zuvor. Der MSCI China verlor seit Jahresbeginn etwa 11 Prozent, während der MSCI World um 16,5 Prozent stieg.

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Bedenken gibt es auch ideologische Herausforderungen. Die chinesische Regierung hat dem Portal „Business Insider“ zufolge das Lernen des „Xi-Jinping-Gedankens“ in Unternehmen angeordnet, um die ideologische Loyalität sicherzustellen. Mitarbeiter ausländischer Unternehmen, einschließlich Blackrock, werden in diese „Studiensitzungen“ einbezogen, was zu weiteren Unsicherheiten führt.

Trotz der aktuellen Herausforderungen glauben Experten nicht, dass Chinas Probleme zu einem Ansteckungseffekt in anderen Märkten führen werden. Doch für Investoren sind die aktuellen Entwicklungen dennoch Anlass zur Vorsicht. Es bleibt daher abzuwarten, ob andere große Investoren Blackrock folgen werden.

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