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Blackrock-Vertriebsleiter im Interview „Robo-Advice wird zuerst im Beratungsgeschäft wachsen“

Christian Machts, Leiter Privatkundengeschäft bei Blackrock für Deutschland, Österreich und Osteuropa
Christian Machts, Leiter Privatkundengeschäft bei Blackrock für Deutschland, Österreich und Osteuropa
DAS INVESTMENT: Im ersten Halbjahr gab es einige Ereignisse, die Sie als Vertriebschef nicht gefreut haben dürften: Die Gewinne des Börsenjahres 2015 waren nach nur elf Handelstagen dahin. Syrien, Flüchtlingskrise und weitere geopolitischen Brandherde. Vor kurzem dann das Brexit-Referendum. Aktuell sind die Banken, vor allem die italienischen, in den Schlagzeilen. Wie ist Ihr Fazit aus Vertriebssicht für das erste Halbjahr 2016?

Christian Machts: Insgesamt ziehen wir ein positives Fazit, auch wenn das erste Halbjahr 2016 eine Prüfung für die Servicedienstleistungen und Produktkonzepte eines jeden Anbieters war. Blackrock ist für diese Herausforderungen hervorragend aufgestellt und konnte in viele unterschiedlichen Themenfeldern Lösungen anbieten. Wir wachsen in Deutschland kontinuierlich weiter.

Was wünschen Sie sich für das zweite Halbjahr und welche realistischen Erwartungen haben Sie?

Machts: Wir wünschen uns einen weiterhin intensiven Dialog mit unseren Kunden und Vertriebspartnern. Realistisch erwarten wir keine Beruhigung der Märkte, viele Themen werden uns weiter beschäftigen und Volatilität wird anhaltend hoch bleiben.

Der Niedrigzins ist das alles dominierende Thema in der Finanzbranche. Ein paar vereinfachte direkte Folgen daraus: Rentenfonds werden zunehmend unattraktiv. Das Sparbuch ist keine Alternative mehr. Die Deutschen stürzen sich auf Immobilien. Gold wird wiederentdeckt. Multi-Asset-Fonds sind in aller Munde. Aktienfonds schlagen sich mittelmäßig, volatile Börsen und Regulatorik verhindern größere Mittelzuflüsse. Stimmen Sie zu? Möchten Sie etwas ergänzen?

Machts: Ich stimme zu, dauerhafte Niedrigzinsen sind bereits dabei, nicht nur das Geschäftsmodell von Banken, sondern auch von uns Asset Managern nachhaltig zu verändern. Die Auswirkung überschauen wir gegenwärtig erst zum Teil, aber sie werden uns sehr lange beschäftigen und einen Konsolidierungstrend in der Branche beschleunigen.


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