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Mit US-Investor Warburg Pincus Blau Direkt will Teil einer Holding werden

Blau-Direkt-Chef Lars Drückhammer
Blau-Direkt-Chef Lars Drückhammer: Der Maklerpool soll Teil einer internationalen Holding werden. | Foto: Blau Direkt

Blau Direkt soll Teil einer internationalen Holdinggesellschaft werden. Das kündigen die Lübecker in einer aktuellen Mitteilung an. Um sich stärker international zu orientieren, soll der Maklerpool demnach zunächst von einer Personengesellschaft in eine Kapitalgesellschaft verwandelt werden. In einem zweiten Schritt werde das Unternehmen in eine internationale Beteiligungsstruktur überführt. Bei der Neustrukturierung soll der US-amerikanische Private-Equity-Investor Warburg Pincus helfen. Er soll auch Teil der Holding sein. 

 

„Um dem Marktdruck zu trotzen, statt ihm bloß standzuhalten, braucht es Internationalisierung und Geschwindigkeit”, erläutert Blau-Chef Lars Drückhammer die Idee hinter dem angekündigten Schritt. Im vergangenen Jahr sei man um mehr als 50 Prozent gewachsen, mittlerweile sei man von einem Maklerpool zu einem „Infrastrukturdienstleister“ geworden, so Drückhammer. Um den erreichten Status quo bei der Digitalisierung auszubauen, soll nun die Hilfe eines „international erfahrenen Spezialisten für Corporate Engineering“ her. Man wolle auf das Know-how, den Zugang zu Kapitalmärkten sowie das weitrechende Netzwerk von Warburg Pincus setzen. 

Blau Direkt firmiert aktuell als GmbH & Co. KG. An der Rechtsform könnte sich somit bald etwas ändern. Die aktuellen Besitzverhältnisse sollen jedoch vorerst unangetastet bleiben. „Wir verkaufen keine Firmenwerte und sind weiter voll investiert", versicherte Oliver Pradetto gegenüber dem Branchenmedium „Finanzwelt“. Pradetto ist neben Drückhammer einer von insgesamt vier Geschäftsführern bei Blau Direkt. An der späteren Holding werde Warburg Pincus 65 Prozent und Blau Direkt 35 Prozent halten – jedenfalls zunächst, wie Pradetto gegenüber dem Medium „Fonds Professionell“ betonte. Geplant sei, weitere Unternehmen ins Boot zu holen. Wie die Beteiligungsverhältnisse am Ende aussehen werden, darauf will man sich bei Blau nicht festlegen. 

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Auch Fonds Finanz kooperiert mit internationalem Investor

Blau Direkt ist nicht der erste deutsche Maklerpool, der bei seinen Expansionsplänen auf einen internationalen Großinvestor setzt. Ende vergangenen Jahres ist bereits der Maklerpool Fonds Finanz diesen Schritt gegangen. Die Münchner verkauften 60 Prozent der Unternehmensanteile an den britischen Investor HG Capital. Man wolle „mit gezielten Firmenübernahmen den Maklerpool der Zukunft aufbauen“, hatte Fonds-Finanz-Chef Norbert Porazik anlässlich der Übernahme gesagt. 

Auch Blau Direkt hegt ambitionierte Pläne. So kündigte Pradetto an, man wolle sich in der neuen Struktur unter anderem gegen Mega-Konkurrenten wie den US-Konzern Amazon oder das chinesische Ping An durchsetzen, die ihre Fühler mittlerweile auch im internationalen Finanz- und Versicherungsvertrieb ausstrecken.

Auf dem deutschen Poolmarkt wird bereits seit mehreren Jahren mit einer umfangreichen Konsolidierung gerechnet. Auch wenn die Pools jeweils unterschiedlich gewichtete Geschäftsmodelle verfolgen, ist der Konkurrenzdruck hoch. Die mitunter prophezeite Elefantenhochzeit zweier Branchenriesen ist jedoch bislang ausgeblieben. Nicht ausgeschlossen, dass sich die Teilnehmer – nach dem Vorbild von Fonds Finanz und Blau Direkt – zukünftig stärker auf finanzielle Schlagkraft von außen konzentrieren könnten.

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