LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 4 Minuten

Blaudirekt-Chef Oliver Pradetto „Missstände und Aufgaben bei Digitalisierung der Versicherungsbranche“

Seite 2 / 3

Bei welchen dieser sechs Top-Themen Ihrer potenziellen Kunden besteht Ihrer Meinung nach am meisten Nachholbedarf für Ihr Unternehmen beziehungsweise für die gesamte Insurtech-Branche?

Die genannten Themen haben wir gut im Griff. Ich glaube da sind wir durchaus führend. Was uns Sorge bereitet ist die Nutzerführung und unser „Onboarding“.

Es geht hierbei darum, den Kunden richtig in die Anwendung hineinzuziehen. Der Kunde soll spielerisch geführt werden, seine Daten zu erfassen, leicht und bequem die Nutzung lernen und sich von Beginn an wohl fühlen, um ihn gleich ab Beginn dauerhaft „an Bord zu holen“.

Kunden tun sich aber schwer, alle Möglichkeiten zu erkennen und den vollen Nutzen aus unserem Angebot zu ziehen. Das kann man moderner und einfacher darstellen. Wir wollen sexyer werden.

Und bei welchen dieser sechs Top-Themen Ihrer potenziellen Kunden hat Ihr Unternehmen beziehungsweise hat die gesamte Insurtech-Branche in den vergangenen Monaten Fortschritte gemacht?

Viele Kritikpunkte stammen noch aus den Kinderkrankheiten. Die Lernkurve der Anbeiter ist aber extrem hoch. Die Leistung der meisten Anbieter ist inzwischen sehr gut.

Warum werden Verbraucher Ihrer Meinung nach beim Benutzen Ihrer Versicherungs-App besser über das Thema Versicherungen beraten als bei klassischen „Offline“-Vermittlern?

Ich glaube, darum geht es gar nicht. Der Vorteil eines PIM - eines personal information managers - liegt eher darin, dass der Kunde einfache Verwaltungsvorgänge bequem und schnell selbst erledigen kann. Er hat alles transparent im Blick und jederzeit dabei. Das gibt Sicherheit. Das ist gelebter Service.

Die Beratung selbst erfolgt immer noch durch Menschen. Keiner der relevanten Anbieter kann hier aktuell mit technischen Beratungslösungen glänzen, die dem klassischen Makler überlegen wären. Bis das der Fall ist, werden sicher noch zwei bis drei Jahre ins Land gehen.

Tipps der Redaktion