LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in NewsLesedauer: 6 Minuten

Blockchain-Experte Jörg Hermsdorf Vier Thesen zur Zukunft der Kryptowährungen

Seite 2 / 3

Jetzt geht es vornehmlich darum, mithilfe dieser Technologie Apps mit guter Benutzerfreundlichkeit zu entwickeln, die alltagstauglich sind und das Potenzial haben, sich in der Gesellschaft durchzusetzen. Early Adopters werden vermutlich vor allem Online-Händler sein, die das Lightning-Zahlungssystem dann als optionale Zahlungsmethode anbieten, um kostengünstig neue Märkte zu erschließen, in welchen etwa Kreditkarten oder Paypal nicht verfügbar beziehungsweise kaum verbreitet sind.

In der westlichen Welt wird Lightning vor allem die Menschen ansprechen, die Wert auf ihre Privatsphäre legen und die den Kreditkartenunternehmen nicht ihre gesamten Einkäufe und Transaktionsdaten anvertrauen wollen. Denn im Gegensatz zu Kreditkarten-Zahlungen werden Lightning-Zahlungen nicht an einer zentralen Stelle abgewickelt. Dementsprechend existiert auch kein großer Datentopf, welcher von Hackern angezapft oder von den Zahlungsanbietern selbst ausgewertet werden könnte. Durch die Offenheit und Interoperabilität des Lightning-Netzwerks wird jeder Mensch die Wahl haben, ob er selbst einen sogenannten „Lightning-Knoten“ betreibt oder ob er die Abwicklung seiner Transaktionen einer Person oder einem Unternehmen anvertraut.

Für Laien ausgedrückt funktioniert Lightning also wie ein Netzwerk aus hunderttausenden von kleinen VISA-, MasterCard- und American Express-Unternehmen mit vielleicht jeweils nur ein paar hundert oder tausend Kunden. Die Kosten für den Betrieb eines Lighting-Knotens werden, genauso wie der damit verbundene Zeitaufwand, aufgrund von Automatisierung sehr gering sein. Der große Unterschied zu aktuellen Kreditkarten-Systemen ist allerdings, dass Transaktionen zwischen Sender und Empfänger erstens anbieterunabhängig und zweitens mit Geschwindigkeiten von unter einer Sekunde problemlos möglich sind. Gleichzeitig haben lediglich Sender und Empfänger Zugriff auf die mit der Zahlung verbundenen Informationen, da die Daten dezentral gespeichert werden - ein gewaltiger Gewinn für die Privatsphäre.

These 3 – Bitcoin wird höchstwahrscheinlich das Zahlungsmittel künftiger Generationen

Seien wir ehrlich - Bitcoin ist als Zahlungsmittel (noch) nicht massentauglich. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir davon aber nicht mehr weit entfernt: Gerne wird die aktuelle Situation von Blockchain-Experten mit dem Wandel unserer Gesellschaft vor und nach der Erfindung des Internets verglichen. Wer hätte sich damals die Implikationen vorstellen können? Noch bedeutet das Bezahlen mit Bitcoin im Alltag einen massiven Zeitaufwand und bringt viele Umständlichkeiten mit sich. Andere digitale Zahlungsoptionen, wie etwa Paypal, sind aktuell deutlich benutzerfreundlicher und werden von den meisten Anbietern bereits akzeptiert. Doch auch hier müssen Anwender zumindest bei der Anmeldung viele bürokratische Hürden stemmen sowie gewisse Voraussetzungen mitbringen.

Tipps der Redaktion