Blockchain-Experte Philipp Sandner
Bitcoin ja, Libra nein
Aktualisiert am 10.03.2020 - 17:21 Uhr
Ein Hotel in Las Vegas akzeptiert Bitcoin: Philipp Sandner nimmt das Krypto-Konzept der Bundesregierung unter die Lupe
Die Bundesregierung hat im September 2019 ihr Blockchain-Konzept bekanntgegeben. Dabei handelt es sich um eine solide Strategie, denn das Dokument ist mehr als nur eine Sammlung von Einzelmaßnahmen.
Natürlich gibt es einige bemerkenswerte Ausnahmen wie Bosch, Daimler, Innogy, Commerzbank, Deutsche Börse, SAP, Deutsche Telekom etc. Diese Konzerne experimentieren bereits teilweise recht intensiv mit der Blockchain-Technologie. Aber eine Mehrheit der deutschen Unternehmen (d.h. der „Mittelstand” mit Hunderten von „Hidden Champions“) tut dies noch nicht.
Fokus auf Finanzen, Krypto-Assets, Wertpapiere
In dem Strategiedokument erfährt der Finanzbereich eine gewisse Sonderstellung und einen Schwerpunkt mit recht klaren Maßnahmen, die in den kommenden Monaten und Jahren anstehen werden. Es kann erwartet werden, dass folgendes passieren wird:
Wertpapiere auf...
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Natürlich gibt es einige bemerkenswerte Ausnahmen wie Bosch, Daimler, Innogy, Commerzbank, Deutsche Börse, SAP, Deutsche Telekom etc. Diese Konzerne experimentieren bereits teilweise recht intensiv mit der Blockchain-Technologie. Aber eine Mehrheit der deutschen Unternehmen (d.h. der „Mittelstand” mit Hunderten von „Hidden Champions“) tut dies noch nicht.
Fokus auf Finanzen, Krypto-Assets, Wertpapiere
In dem Strategiedokument erfährt der Finanzbereich eine gewisse Sonderstellung und einen Schwerpunkt mit recht klaren Maßnahmen, die in den kommenden Monaten und Jahren anstehen werden. Es kann erwartet werden, dass folgendes passieren wird:
- Wertpapiere auf der Blockchain: Beginnend mit Schuldverschreibungen als erste Experimentierphase zur Entmaterialisierung von Wertpapieren.
- Euro auf der Blockchain: E-Geld-Regelungen werden erwähnt und daher „empfohlen”, um den Euro auf Blockchain-Systeme zu bringen. Mehr dazu hier.
- „Traditionelle” Krypto-Assets wie Bitcoin oder Ethereum, etc.: Grundsätzlich erlaubt für den institutionellen Handel unter neuer, noch von der BaFin zu spezifizierender „Krypto-Lizenz”. Mehr dazu hier.
- Private Stable Coins wie Libra oder z.B. mit Gold hinterlegte Token: Vermutlich untersagt.
Um dies sehr prägnant auszudrücken (auch auf die Gefahr hin, unpräzise zu sein):
- Wertpapiere: grünes Licht.
- Euro auf der Blockchain: grünes Licht.
- Bitcoin & Co.: grünes Licht.
- Private Stable Coins wie Libra: rotes Licht.
Wer zwischen den Zeilen liest, erkennt also “grünes Licht” für Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum; und “rotes Licht” für diejenigen Ansätze, die sich im täglichen Zahlungsverkehr zu einer Alternative für den Euro entwickeln könnten. Diese Rolle könnten private Stable Coins wie Libra etc. möglicherweise einnehmen, werden daher als Gefahr angesagt und mithin blockiert.
Wesentliche Aspekte der Blockchain-Strategie für den Finanzbereich (vereinfacht dargestellt)
Hier sind zwei weitere Artikel zu einigen dieser Aspekte:
- Deutschland reguliert Krypto-Assets ab dem 1. Januar 2020: Was sind die besten Strategien für Blockchain-Startups, FinTechs, Banken, Krypto-Börsen und auch Industrieunternehmen?
- Prioritäten für Europa und Deutschland: Der Euro muss auf die Blockchain — Identitäten ebenfalls
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