Blockchain-Experte Philipp Sandner
Bitcoin ja, Libra nein

Blockchain-Experte Philipp Sandner
Schätzt man das Finanzierungsvolumen, das nun aufgrund der Blockchain-Strategie in all diese Maßnahmen fließen wird, so lässt sich erkennen, dass die Blockchain-Strategie keine besonders „teure” Maßnahme ist. Für all die genannten Maßnahmen werden Mittel ausgegeben, aber die Gesamtinvestitionen sind — verglichen mit anderen Bereichen, in denen derzeit Budgets bereitgestellt werden — recht gering.
So gibt keine großen Investitionsvolumina in der Größenordnung von z.B. 100 Millionen Euro, die in die Blockchain-Technologie investiert werden. Es gibt keinen „Innovationsfonds” für Blockchain-Anwendungen oder Blockchain-Startups. Andere Länder wie Südkorea investieren Hunderte von Millionen US-Dollar in die Blockchain-Technologie. In anderen technischen Bereichen, wie der künstlichen Intelligenz, tut dies sogar auch Deutschland. Es könnte also in der Tat eine Art „Fonds für Blockchain-Innovationen“ fehlen.
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Schätzt man das Finanzierungsvolumen, das nun aufgrund der Blockchain-Strategie in all diese Maßnahmen fließen wird, so lässt sich erkennen, dass die Blockchain-Strategie keine besonders „teure” Maßnahme ist. Für all die genannten Maßnahmen werden Mittel ausgegeben, aber die Gesamtinvestitionen sind — verglichen mit anderen Bereichen, in denen derzeit Budgets bereitgestellt werden — recht gering.
So gibt keine großen Investitionsvolumina in der Größenordnung von z.B. 100 Millionen Euro, die in die Blockchain-Technologie investiert werden. Es gibt keinen „Innovationsfonds” für Blockchain-Anwendungen oder Blockchain-Startups. Andere Länder wie Südkorea investieren Hunderte von Millionen US-Dollar in die Blockchain-Technologie. In anderen technischen Bereichen, wie der künstlichen Intelligenz, tut dies sogar auch Deutschland. Es könnte also in der Tat eine Art „Fonds für Blockchain-Innovationen“ fehlen.
Aber wäre dieser wirklich relevant? Diese Frage kann nicht abschließend beantwortet werden, aber mit einer Reihe von klaren Regeln für den Umgang mit verschiedenen Arten von Token (Security-Token, Euro, Krypto-Assets, Stable Coins), haben Startups und Unternehmen demnächst eine Rechtsgrundlage, auf der sie agieren und planen können. Solche klaren Regeln sind derzeit in der Entwicklung.
Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum betreffend werden solche Regeln ab Januar 2020 in Kraft treten.
Startups und größere Unternehmen können nun planen und — wenn gewünscht — investieren, weil die rechtlichen Rahmenbedingungen klarer werden. Ein Abwarten auf ein solides rechtliches Fundament ist nun nicht mehr erforderlich. Vielleicht sind gute gesetzliche Regelungen, die eher früh als spät geschaffen werden, als Standortpolitik besser geeignet als die Einrichtung eines nationalen „Fonds für Blockchain-Innovationen“? Dies ist eine offene Frage und nur ein Gedanke.
Insgesamt halten wir die nationale Blockchain-Strategie für einen guten Schritt für Deutschland und Europa. Man kann immer sagen, dass Aspekt X fehlt oder Maßnahme Y besser gewesen wären. Aber es ist eine solide Strategie und mehr als nur ein Sammelsurium von Einzelmaßnahmen. Der Kernpunkt dieser Beurteilung ist, dass der bisher wichtigste Bereich in der Blockchain-Thematik (Finanzen, Geld, Wertpapiere, Krypto-Assets etc.) mit recht klaren Maßnahmen versehen ist.
Vermutlich schaffen diese Regeln — und insbesondere die neuen Regeln, die es Finanzinstituten ermöglichen, Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum zu handeln und zu verwahren — bereits jetzt (September 2019) eine gewisse Dynamik unter den deutschen Banken, da diese eine hinreichend klare (wenn auch noch nicht perfekte) Rechtsgrundlage für die Geschäftstätigkeit bieten.
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