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Bloomberg befragte Volkswirte Euro-Austritt Griechenlands wird 2016 wieder akut

Griechenland könnte Ende 2016 erneut in Gefahr geraten, aus dem Euro gedrängt zu werden, glauben 71 Prozent der Teilnehmer an einer Bloomberg-Umfrage unter 34 Volkswirten. Bis zum Ende des laufenden Jahres drohe dem Land keine Gefahr, sagen 70 Prozent der Umfrageteilnehmer. Allerdings ist knapp die Hälfte der Auffassung, dass das Rettungspaket im Umfang von 86 Milliarden Euro sich als zu klein erweisen wird. Während der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras daran arbeitet, die Voraussetzungen für ein drittes Rettungsprogramm zu schaffen, regen sich Zweifel bezüglich der Umsetzbarkeit des auf drei Jahre angelegten Programms. Die europäischen Gläubiger haben bisher keine Angebote für Schuldenerleichterungen gemacht, die der Internationale Währungsfonds für unerlässlich hält, um die griechischen Finanzen zu stabilisieren. "Das Hilfspaket nie und nimmer groß genug”

“Ohne irgendeine Form der Schuldenerleichterung ist das Hilfspaket nie und nimmer groß genug”, formulierte Peter Dixon, Volkswirt bei der Commerzbank AG in London, in seinem Beitrag zur Bloomberg-Erhebung. “Einem Land zusätzliche Kredite aufzuhalsen, deren Rückzahlung es sich nicht leisten kann, kommt Einsteins Definition von Wahnsinn nahe: immer wieder dasselbe zu versuchen in der Erwartung, andere Ergebnisse zu erzielen.”

Die griechischen Finanzmärkte bleiben nach Angaben zweier Offizieller mindestens geschlossen bis das Parlament am Mittwoch über ein zweites Maßnahmenpaket abgestimmt hat. Erst nach dessen Verabschiedung wollen die Gläubiger über das Rettungsangebot verhandeln.

Die Regierung formuliert derzeit eine Anordnung, die in bestimmten Fällen die Aufhebung der Kapitalverkehrskontrollen erlauben soll. Im günstigsten Fall könnten die Märkte am Donnerstag wieder öffnen, sagte eine der informierten Personen.

Die Regierung brachte am frühen Dienstag Morgen ihre nächsten Gesetzesvorhaben ins Parlament ein, darunter auch das Vorhaben zur Umsetzung einer EU-Direktive, die die Abwicklung gescheiterter Banken regelt. Tsipras gelang es am Montag, die Banken in Griechenland wieder zu öffnen. Im Lauf der kommenden beiden Wochen will er die Beschränkungen für Abhebungen lockern.

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