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Bloomberg Riskless Return Ranking Der beste US-Aktienfonds setzt auf Kleinunternehmen

Manager Mario Gabelli hat seinen Smallcap-Aktienfonds “Mighty Mites” nach einer US-Football- Liga für junge Leute benannt. Dahinter steht die Idee, dass die von ihm ausgewählten Titel - so wie die Spieler - größer werden und ein höheres Niveau erreichen.

Gabelli kauft vor allem Aktien, von denen er denkt, sie seien billig. Bei seiner Auswahl hat er wohl ein glückliches Händchen bewiesen. Denn sein 1,3 Milliarden Dollar schwerer Teton Westwood Mighty Mites Fund weist unter US-Aktienfonds den besten risikobereinigten Ertrag mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre auf. Das geht aus dem neuesten Bloomberg Riskless Return Ranking hervor.

Der risikogewichtete Ertrag, der nicht annualisiert ist, wird berechnet, indem der Gesamtertrag durch die Volatilität - oder die täglichen Kursschwankungen der Aktien - geteilt wird. Eine höhere Volatilität legt den Schluss nahe, dass es in kürzerer Zeit zu stärkeren Schwankungen kommen kann. Das erhöht das Risiko von Verlusten.

Der Fonds von Gabelli, der für gewöhnlich Aktien von Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter 500 Millionen Dollar kauft, hatte im Beobachtungszeitraum einen höheren absoluten Ertrag und eine niedrigere Volatilität als 95 Prozent aller US-Aktienfonds. Berücksichtigt wurden 518 Fonds mit Aktiva von mindestens 1 Milliarden Dollar.

Unterm Strich erreichte der Mighty-Mite-Fonds einen risikobereinigten Ertrag von 11,8 Prozent in jenen zehn Jahren, die am 17. März zu Ende gingen.

Nummer zwei im Ranking ist der 17 Milliarden Dollar schwere Thornburg Investment Income Builder Fund. Er erzielte in den zehn Jahren einen risikobereinigten Ertrag von rund 10,8 Prozent. Vervollständigt wird die Top-3 vom 4 Milliarden Dollar schweren Alger Spectra Fund, dessen risikobereinigter Ertrag sich auf etwa 10,6 Prozent belief.

Der 71-jährige Fondsmanager Gabelli hat bei seinen Aktien unter anderem von Übernahmen profitiert. Zwanzig der kleinen Firmen, von denen er Aktien besaß, wurden vergangenes Jahr von größeren Unternehmen aufgekauft. Mit Blick auf die vergangenen drei Jahre liegt die Anzahl sogar bei 50. Das sagte Laura Linehan. Sie und zwei weitere Manager verwalten den Fonds gemeinsam mit Gabelli.

“Nach der Finanzkrise saßen die großen Unternehmen auf einer Menge Barreserven”, sagte die 46-Jährige im Interview mit Bloomberg News. “Unsere Beteiligungen sind perfekte mundgerechte Übernahmeziele.”

Dass die Volatilität des Fonds gleichzeitig so gering ist, lässt sich mit dem Bar-Anteil begründen. Dieser lag zum 31. Dezember 2013 bei 26 Prozent, wie Pflichtmitteilungen belegen. Laut Linehan haben sich die Barreserven zuletzt auf Grund der vielen Übernahmen angehäuft.

Ein typisches Beispiel für die Investments des Mighty-Mite- Fonds ist Coastal Contacts Inc. Das Unternehmen aus Vancouver verkauft Kontaktlinsen über das Internet. Im vergangenen Jahr stieg der Fonds bei der Firma ein.

Linehan zufolge war der Kurs gedrückt gewesen wegen eines zweiten Geschäftsfeldes, in dem Coastal Contacts Geld verlor: den Online-Verkauf von Brillen.

Im vergangenen Monat erklärte sich die französische Essilor International SA bereit, die Kanadier zu übernehmen - und zwar zu einem Preis, der 42 Prozent über dem durchschnittlichen Kurs der vorangegangenen 60 Tage lag, wie aus der Pressemitteilung von Essilor hervorgeht.

Obwohl Gabelli laut Blomberg-Daten bei 31 Fonds als Teil des Managements geführt wird, bleibt er bei Mighty-Mites aktiv involviert, sagte Linehan. “Er ist sehr leidenschaftlich bei der Auswahl von Aktien”, erklärte sie mit Blick auf ihren Chef. “Und es gibt keinen besseren Ort dafür als im Bereich der ganz kleinen börsennotierten Gesellschaften, der sogenannten Microcaps. Hier kann man so viel Wert generieren.”

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