BMF: Garantiezins sinkt auf 1,75 Prozent
Hat entschieden: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
Foto: Getty Images
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Der Satz soll zum 1. Januar 2012 sinken, bestätigte BMF-Sprecher Martin Kreienbaum gegenüber DAS INVESTMENT.com. Der Beschluss gilt nur für neu abgeschlossene Verträge.
Die Versicherungsbranche hat ihre Forderungen damit nur zum Teil durchsetzen können: Der Zeitpunkt stimmt – ursprünglich wollte das BMF die Senkung schon zum 1.Juli 2011 durchpeitschen – die neue Zinshöhe aber nicht. Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hielten einen Garantiezins in Höhe von 2,00 Prozent für ausreichend.
Der Garantiezins beziehungsweise Höchstrechnungszins ist der maximale Satz, den ein Versicherer neuen Kunden garantieren darf. Er kann theoretisch auch weniger zusagen, das macht in der Branche wegen des Wettbewerbsdrucks aber keiner.
Der Zinssatz orientiert sich an der Umlaufrendite zehnjähriger Staatsanleihen und darf höchstens 60 Prozent dieses Werts betragen. Seit Jahren sinkt der Höchstrechnungszins kontinuierlich – von 4 Prozent Anfang der 90er Jahre auf nur noch 2,25 Prozent seit 2007 (einen Überblick über den Verlauf der Umlaufrendite und der Höhe des Höchstrechnungszinses gibt es hier).
„Wir hatten uns für eine moderate Anpassung des Höchstrechnungszinses auf 2,00 Prozent ausgesprochen", sagt Jörg von Fürstenwerth. „Aufgrund des deutlichen Zins- und Inflationsanstiegs in jüngster Zeit sowie einer möglichen weiteren Zinsnormalisierung dank der positiven Konjunktur hätte das vollkommen ausgereicht“, so der Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Versicherungsverbands GDV weiter.
An der Attraktivität der Lebensversicherung ändere sich durch die beschlossene Absenkung nichts. Schließlich sei der Garantiezins neben laufenden Überschüssen und Schlussbonus nur eine von drei Komponenten, die die Ablaufleistung von Lebensversicherungen bestimmten. Die Stellungnahme in voller Länge gibt es hier.
Die Ratingagentur Fitch hält den Zinsschritt für vernünftig. "Zehnjährige Bundesanleihen rentierten im Verlauf von 2010 nur unwesentlich über dem Garantiezins von 2,25 Prozent. Durch den abgesenkten Zins steht den Versicherern wieder etwas mehr Spielraum zur Verfügung", so Christoph Schmitt, Direktor und Versicherungsanalyst bei Fitch Ratings in Frankfurt. "Das gilt insbesondere für das Einmalbeitragsgeschäft, dessen Anteil an den Prämieneinnahmen 2010 voraussichtlich 30 Prozent betragen hat. Hier wird die Absenkung des Garantiezinses für das Neugeschäft sofort volle Wirkung zeigen."
Die Versicherungsbranche hat ihre Forderungen damit nur zum Teil durchsetzen können: Der Zeitpunkt stimmt – ursprünglich wollte das BMF die Senkung schon zum 1.Juli 2011 durchpeitschen – die neue Zinshöhe aber nicht. Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hielten einen Garantiezins in Höhe von 2,00 Prozent für ausreichend.
Der Garantiezins beziehungsweise Höchstrechnungszins ist der maximale Satz, den ein Versicherer neuen Kunden garantieren darf. Er kann theoretisch auch weniger zusagen, das macht in der Branche wegen des Wettbewerbsdrucks aber keiner.
Der Zinssatz orientiert sich an der Umlaufrendite zehnjähriger Staatsanleihen und darf höchstens 60 Prozent dieses Werts betragen. Seit Jahren sinkt der Höchstrechnungszins kontinuierlich – von 4 Prozent Anfang der 90er Jahre auf nur noch 2,25 Prozent seit 2007 (einen Überblick über den Verlauf der Umlaufrendite und der Höhe des Höchstrechnungszinses gibt es hier).
„Wir hatten uns für eine moderate Anpassung des Höchstrechnungszinses auf 2,00 Prozent ausgesprochen", sagt Jörg von Fürstenwerth. „Aufgrund des deutlichen Zins- und Inflationsanstiegs in jüngster Zeit sowie einer möglichen weiteren Zinsnormalisierung dank der positiven Konjunktur hätte das vollkommen ausgereicht“, so der Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Versicherungsverbands GDV weiter.
An der Attraktivität der Lebensversicherung ändere sich durch die beschlossene Absenkung nichts. Schließlich sei der Garantiezins neben laufenden Überschüssen und Schlussbonus nur eine von drei Komponenten, die die Ablaufleistung von Lebensversicherungen bestimmten. Die Stellungnahme in voller Länge gibt es hier.
Die Ratingagentur Fitch hält den Zinsschritt für vernünftig. "Zehnjährige Bundesanleihen rentierten im Verlauf von 2010 nur unwesentlich über dem Garantiezins von 2,25 Prozent. Durch den abgesenkten Zins steht den Versicherern wieder etwas mehr Spielraum zur Verfügung", so Christoph Schmitt, Direktor und Versicherungsanalyst bei Fitch Ratings in Frankfurt. "Das gilt insbesondere für das Einmalbeitragsgeschäft, dessen Anteil an den Prämieneinnahmen 2010 voraussichtlich 30 Prozent betragen hat. Hier wird die Absenkung des Garantiezinses für das Neugeschäft sofort volle Wirkung zeigen."
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