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BMI der Branche Wie solide deutsche Lebensversicherer dastehen

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Diese Kennzahl zeigt an, ob der Versicherer über ausreichend anrechnungsfähige Eigenmittel verfügt. Die Zielvorgabe lautet: Mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 99,5 Prozent muss er die Verluste ausgleichen können, die statistisch gesehen einmal in 200 Jahren auftreten.

Body-Mass-Index für Bilanzen

Die Versicherungsaufseher der Bafin prüfen, ob die Versicherer ihre Solvenzquoten dauerhaft über 100 Prozent halten können. Andernfalls müssen die Unternehmen Maßnahmen präsentieren, um ihre Finanzen stabiler zu machen. Doch ein höherer Wert bei diesem Vergleich von Bilanzdaten sei nicht zwangsläufig besser als ein niedriger Wert, betont Axel Kleinlein.

„Ein übermäßig hoher Wert kann auch bedeuten, dass den Versicherungsnehmern noch keine Überschüsse zugeteilt worden sind“, erklärt der Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten (BdV). Er vergleicht die Solvenzquote mit dem als Verhältnis zwischen Gewicht und Körpergröße im Quadrat berechneten Body-Mass-Index (BMI), dessen Wert für normalgewichtige Erwachsene zwischen 18,5 und 24,99 kg/m² liegt.

„Zu dürr ist negativ, aber auch zu dick ist nicht gut“, kommentiert Kleinlein das grüne Ampellicht in seiner Branchenübersicht für zwölf Anbieter mit Kennzahlen in Höhe zwischen 100 Prozent und 200 Prozent (siehe Tabelle unten). Hierbei blickt der BdV allerdings auf die sogenannte reine Solvenzquote. Sie gibt den Wert an, der sich ohne Übergangsmaßnahmen ergäbe.


Denn die Versicherer können bei der Bafin erleichterte Regeln beantragen. Diese betreffen die gebildeten Rückstellungen oder erwarteten Zinsen beziehungsweise die bilanziell angesetzten Wertverluste von Anleihen in ihren Portfolios. Die so ermittelte und offiziell ausgewiesene Kennzahl sollte laut BdV möglichst unter 350 Prozent liegen.

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