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Manager des BNY Mellon Global Real Return im Gespräch „Darum sind wir bei Unternehmensanleihen skeptisch“

Aron Pataki managt den BNY Mellon Global Real Return Fund
Aron Pataki managt den BNY Mellon Global Real Return Fund

DAS INVESTMENT.com: Herr Pataki, geben Sie uns bitte einen Ausblick: Welche positiven Entwicklungen sehen Sie an den Kapitalmärkten – und was bereitet Ihnen Sorge?

Aron Pataki: Es gibt einige große strukturelle Herausforderungen, die einem Wachstum entgegenstehen. Geldpolitik allein ist nicht imstande, diese Probleme zu lösen. Es sind tiefergehende Reformen nötig. Die Geldpolitik der letzten Jahre hat die Assetpreise in die Höhe getrieben. Das sehen wir bei Immobilien, Aktien und in anderen Bereichen. Wir haben allerdings keine größeren Auswirkungen auf die Wirtschaft gesehen.

Dafür sind die unerwarteten Folgen dieser Politik sehr signifikant. Ich denke, dass die Notenbankpolitiker allmählich merken, dass eine unorthodoxe Geldpolitik wie das QE-Programm vielleicht nicht auf die Weise funktioniert, wie sie sie vorgesehen haben.

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Wie sähe denn eine Alternative aus?

Pataki: Man könnte sich von dieser Politik verabschieden und stattdessen andere Pläne verfolgen: mehr Steuerausgaben, Ausgaben für Infrastruktur – also Steueranreize im weiteren Sinne.
 
Es wurde auch über Helikopter-Geld und dessen Auswirkungen auf die Finanzmärkte gesprochen. Ich denke, diese Art von Politik hätte nicht dieselben Auswirkungen auf den Markt wie das Quantitative Easing. QE hat die Anleihezinsen gedrückt und Aktienpreise in die Höhe getrieben. Wohingegen steuerliche Anreize und Ausgaben für Infrastruktur eher eine Auswirkung auf bestimmte Teilbereiche innerhalb von Kapitalmärkten haben könnten.

Welche Bereiche, meinen Sie, könnten von einer veränderten Anreiz-Politik profitieren?

Pataki: Zum Beispiel Unternehmen, die an Infrastrukturvorhaben beteiligt sind, die Baumaterialien liefern. Wenn Sie an QE denken: Das Quantitative Easing hatte einen weitgehend gleichmäßigen Effekt auf den Markt. Es verursachte eine Neubewertung vieler Sektoren gleichzeitig, des Aktienmarktes insgesamt. Außer bei Banken – auf diese hatte die Geldpolitik der vergangenen Jahre negative Auswirkungen.

Wenn man aber Ausgaben zielgerichtet einsetzt in bestimmten Bereichen, zum Beispiel in die Infrastruktur investiert, dann lässt das nicht alle Aktienpreise in die Höhe schnellen. Es befördert nur bestimmte Segmente, die dann besser dastehen als andere.

Ich denke, unser Investmentansatz passt darauf sehr gut. Wir halten uns nicht an bestimmte Indizes oder Benchmarks. Wir kaufen individuelle Wertpapiere mit bestimmten Charakteristiken. Unter diesen Bedingungen funktioniert ein Stockpicking-Ansatz sehr gut.

Das Portfolio Ihres BNY Mellon Global Return hat eine zweigeteilte Struktur, erklärten Sie uns kürzlich.

Pataki: Wir haben einen Kern, der Rendite erwirtschaftet. Darum herum halten wir Positionen, die das Portfolio stabilisieren und Kapital sichern sollen. So möchten wir auch die Volatilität des Portfolios insgesamt eindämmen. Die Gewichtung dieser beiden Schichten innerhalb des Portfolios kann sich im Laufe der Zeit ändern. Zurzeit halten wir etwa ein Drittel in renditeträchtigen Positionen und etwa zwei Drittel in Sicherheiten.

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