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Börsen-Krise: Leitzinssenkung verpufft

Das weltweite Börsen-Beben geht weiter: Die heutige Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed um 75 Basispunkte zeigt international nur geringe Wirkung. Kurz nach 14 Uhr sprang der deutsche Aktienindex Dax zwar von rund 6.600 Punkten auf mehr als 6.800 Zähler. Doch inzwischen ist er zur Handelseröffnung in New York wieder auf etwa 6.500 Punkte gefallen.

„Die Anleger flüchten vom Aktienmarkt in sichere Häfen wie Staatsanleihen“, berichtet Matthew Cairns, Volkswirt bei der Rating-Agentur Moody’s. Welche Wirkung die Bullen-Stimmung auf Amerikas Börsen hat, konnte sich erst im Laufe des heutigen Tages zeigen: Gestern waren Wall Street und Co wegen des Martin-Luther-King-Feiertags geschlossen.

„Der heutige Tag an den US-Börsen wird sicherlich bestätigen, dass uns das Schlimmste erst noch bevorsteht“, erwartet Cairns. Zwar haben amerikanische Aktien die schlechteste Woche seit fünf Jahren gerade erst beendet. Doch weitere Verluste sind zu befürchten. „Das ist die schlimmste Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Börsenlegende George Soros.

Hintergrund: Gestern fielen Europas Börsen so stark wie zuletzt am 11. September 2001. Damals schockten die Terroranschläge in den USA die Anleger. Auch diesmal gehen die Schockwellen von Amerika aus: „Die Angst vor weiteren Abschreibungen bei US-Banken und Anleiheversicherern verunsichern die Märkte“, erklärt Moody’s-Mann Cairns.

Den deutschen Leitindex Dax zog der Ausverkauf bei Aktien gestern um 7,2 Prozent nach unten. Noch schlimmer erwischte es das indische Börsenbarometer Sensex, der um mehr als 12 Prozent fiel. Doch sehen die Marktexperten nicht nur negative Seiten: „Diese Korrektur ist gesund“, meint Arun Mehra, Portfoliomanager des India Focus Fund (WKN: A0B8SR) der Fondsgesellschaft Fidelity. „Denn viele Aktien aus den Sektoren Energie und Infrastruktur waren zu hoch bewertet.“

Auch im fernen Osten gab es große Verluste: „Länder wie Singapur, Hongkong und Taiwan erleiden einen schweren Schlag, wenn sich die US-Konjunktur nur ein wenig abkühlt“, erklärt Alan Liu, Portfoliomanager des Fidelity South East Asia Fund (WKN: 986394). „Asiens Exportwirtschaft ist sehr störanfällig für ein geringeres Wirtschaftswachstum in den USA.“ Schutz böten daher jetzt Investitionen in Sektoren, die nichts mit dem Export zu tun hätten. Das seien unter anderem die Betreiber von Telefonnetzen, Banken und Versicherer.

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